Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Hohe städtebauliche Qualität

Hans Zaremba über eine Inspektion „Auf dem Rode“

Es war im Frühjahr 2018 die Idee des im Sommer 2019 verstorbenen Architekten Albrecht Gubalke und SPD-Mitgliedes im Aufsichtsrat der GWL (Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt), für das Baugebiet „Auf dem Rode“ einen Wettbewerb für ein flächen- und energiesparendes Bauen zu initiieren. Unterdessen konnten etliche Schritte des Konzeptes aus dem Lippstädter Architekturbüro Rinsdorf-Ströcker, das vor vier Jahren die Konkurrenz für die Gestaltung des Viertels in der nördlichen Kernstadt gewonnen hat, realisiert werden.

Informationen zur Entwicklung des Areals „Auf dem Rode“: Durch den GWL-Geschäftsführer Meinolf Köller (links) und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Udo Strathaus.
Foto: Hans Zaremba

Wohltuendes Wechselspiel

Mehr über die Entwicklung auf dem 13 Hektar umfassenden Gelände mit seinen rund 120 Bauplätzen für 180 Wohneinheiten wollte eine SPD-Inspektionsgruppe erfahren, die sich unter Leitung ihres Ortsvereinsvorsitzenden Karl-Heinz Tiemann auf dem östlich des in den 1990er Jahren entstandenen Triftweg-Quartiers eingefunden hatte. Mit dabei waren GWL-Aufsichtsratsvorsitzender Udo Strathaus und GWL-Geschäftsführer Meinolf Köller. Die ebenfalls teilnehmende Innenarchitektin Christina Hagenhoff aus der Büro Rinsdorf-Ströcker erläuterte die Eigenarten der auf dem Areal in ihrer Entstehung befindlichen modern und wirtschaftlich geplanten Häuser nach der einprägsamen Devise „wenig Grundstück und viel Lebensqualität“. Dabei hob sie hervor: „Die konsequente Kettenbebauung, für die kein gesetzlicher Grenzabstand besteht, ermöglicht den Besitzern die Schaffung von privaten Grünflächen mit hoher Güte.“ Durch die versetzte Anordnung der jeweils mit zwei Geschossen geschaffenen Gebäude entspringe „ein wohltuendes Wechselspiel von Vor- und Rücksprüngen im privaten und vor allem im halböffentlichen Raum“. Die Beheizung erfolge durch Sole- und Luftwärmepumpen. Wahlweise würden die Einfamilienhäuser mit einfachen ergänzenden Trockenbauwänden ausgestattet, die von der Architektin als „multifunktional, generationsübergreifend, flächen- und energiesparend“ geschildert wurden. Abgerundet werde dies mit einer Holzrahmenbauweise. Bei der Umsetzung des Vorhabens könne jeder Bauherr auch „seine eigenen Stellschrauben“ anbringen, betonte die Mitarbeiterin der Architekten-Gemeinschaft Rinsdorf-Ströcker.

Geglückte Umsetzung

„Die Verantwortlichen des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung der GWL haben sich bei der Konzeption für das Projekt in der Nordstadt an eine in Gütersloh errichtete Siedlung orientiert und die an der Dalke gewonnenen Erfahrungen in ihre Überlegungen für die Wettbewerbs-Ausschreibung einbezogen“, fügte der kaufmännische GWL-Chef Köller hinzu. Überaus groß sei das Interesse für die 120 Bauplätze mit den über 500 Bewerbungen gewesen. Der vom Stadtrat beschlossene Bebauungsplan „Auf dem Rode“ beinhalte eine hohe städtebauliche Qualität. Die wesentlichen Ziele bestehen in einem erheblichen Grünanteil, guten Fuß- und Radwegenetz, zeitgemäßer Architektur mit Flachdachbebauung, Mischung aus geförderten und freifinanzierten Wohnungsbau sowie ein angemessenes Verhältnis von Fläche und Wohneinheiten. Neben den Einfamilienhäusern werden im mittleren Baugebiet zwischen der Goethestraße und dem Triftweg auch einige Mehrfamilienhäuser errichtet. „Die Verwirklichung der von der Bauordnung im Stadthaus verfügten Auflagen für den Bezirk im Kernstadt-Norden ist rundweg geglückt“, kommentierte der SPD-Vormann Tiemann die vor Ort gewonnenen Eindrücke. Bei der abschließenden Bewertung der Entfaltung der Pläne „Auf dem Rode“ im Lokal „Bei Köneke`s“ wurden obendrein die Besorgnisse vieler Bürgerinnen und Bürger betrachtet, die sich aus der erkennbar vom Putin-Regime als Begleiterscheinung des Ukraine-Überfalls hergeführten Gasknappheit ergeben. Ebenso nahm die seit dem vergangenen Herbst verstärkt registrierte Kostensteigerung für den Neubau von Wohnungen mit der parallelen Verteuerung der Darlehnszinsen einen breiten Rahmen der Diskussion ein. Daneben erfolgte ein Blick der Versammlung auf die Ausweisung zusätzlicher Bauflächen. Dies auch vor dem Hintergrund einer Überplanung des gegenwärtigen Stadthausgeländes in Folge des auf dem vormaligen Güterbahnhof anvisierten Komplexes für die Lippstädter Stadtverwaltung.

Letzte Aktualisierungen: