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Bielefeld und Paderborn im Blick

Anmerkungen zur Zweiten Liga von Hans Zaremba

Während die 18 Vereine der  Bundesliga noch vollends mit ihren Vorbereitungen für die 50. Auflage der am 24. August 1963 an den Start gegangenen Beletage des deutschen Fußballs befasst sind, nimmt an diesem Wochenende bereits das Unterhaus seinen Betrieb auf. Dabei blicken die heimischen Freundinnen und Freunde des Profifußballs speziell auf die ostwestfälischen Clubs aus Bielefeld und Paderborn. 

Der Hamburger SV ist für ihn ein möglicher Favorit: Das meint der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinen Anmerkungen zum heutigen Start der Zweiten Liga.

Bielefeld

Nach ihrem im Mai ereigneten achten Abstieg aus dem Oberhaus sind bei Arminia Bielefeld die Aktivitäten auf eine baldige Rückkehr in die Bundesliga ausgerichtet. Richten soll es vor allem ihr zum Saisonbeginn verpflichteter Betreuer Uli Forte. Der 48-jährige ist der Sohn italienischer Eltern und hat seine bisherige Karriere als Spieler und Trainer in der Schweiz verbracht. Mit ihm wollen die Männer aus der Leineweberstadt einen aktiven und offensiven Fußball entfalten. Für den im Land der Eidgenossen mit dem FC Zürich und dem Ortsrivalen Grashoppers Zürich jeweils als Übungsleiter im Schweizer Pokal erfolgreichen Mann kein einfaches Unterfangen, da er ein neu zusammengestelltes Team erst einmal formen muss. Inwieweit man am Teutoburger Wald den Verlust der Zugehörigkeit in der Bundesliga schon verkraftet hat, werden die kommenden Wochen zeigen. Nach ihrer im Frühjahr 2020 geglückten Bundesliga-Renaissance war das zweite Jahr im Oberhaus mit den mickrigen 27 Toren – und damit die wenigsten von allen Erstligisten – mehr oder weniger ein sportlicher Reinfall. Den will Arminia Bielefeld mit einem raschen Bundesliga-Comeback kompensieren.

Paderborn

Bescheidener dürften die Erwartungen in der Domstadt des Hochstifts sein. Trotz der verblüffenden Bundesliga-Aufstiege in 2014 und 2019 ist man gegenwärtig an der Pader etwas verhaltender. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Möglichkeiten des in 1985 aus dem TuS Schloß Neuhaus und des 1. FC Paderborn fusionierten SC Paderborn 07 fühlen sich Blau-Schwarzen in der Zweiten Liga im Grunde gut aufgehoben. Mit 51 Punkten und einem siebten Rang wurde die letzte Saison beendet. Ähnlich verlief auch das erste Jahr nach dem in 2020 passierten zweiten Bundesliga-Abstieg mit 47 Zählern und dem neunten Tabellenplatz. Mit dem Polen Lukas Kwasniok, der in 2021 die Nachfolge des Kultcoachs Stefen Baumgart übernommen hat, gehen die Paderstädter nun ihre zweite Spielzeit. Alles andere als achtbarer Mittelfeldplatz nach dem Ende der Spielzeit wäre eine Überraschung.

Hamburg

Mit den Erstliga-Absteigern des Jahres 2021, FC Schalke und Werder Bremen, beendeten im Mai 2022 zwei erklärte Favoriten mit ihren Wiederaufstiegen die Zweitliga-Runde 2021/22. Der große Verlierer war wiederum der Hamburger SV, dem es auch im vierten Anlauf nach seinem bitteren Oberhaus-Verlust nicht glückte, erneut in den Kreis der etablierten Vereine zu gelangen. Dabei absolvierten die Rothosen in 2021/22 mit 60 Punkten und dem Erreichen des dritten Tabellenplatzes die stärkste Saison seit ihrer Bundesliga- Einbuße in 2018. Beißend war für die vielen treuen Gefährten des HSV, von denen es auch etliche in der Region an der Glenne und Lippe gibt, die Schlappe von 0:2 im zweiten Match in der Relegation gegen Hertha BSC. Dessen ungeachtet wollen die Hanseaten nun in 2022/23 abermals den Versuch wagen, wieder in die Eliteliga zu gelangen. Sollte die weiterhin von Tim Walter begleitete Auswahl an ihre letzte Phase der Saison 2021/22 anknüpfen können, wird sie gute Perspektiven für ein Wiedersehen in der Bundesliga haben. Die stärksten Widersacher dürften für den HSV der Stadt-Konkurrent vom Millerntor, der FC St. Pauli, sowie in die Clubs aus Hessen, SV Darmstadt 98, und Franken, 1. FC Nürnberg, sein. Die letzten Absteiger Arminia Bielefeld und SpVgg Greuther Fürth werden in der Szene nicht so stark eingeschätzt, wie in der Spielzeit 2021/22 Schalke 04 und Werder Bremen.

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