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Willy-Brandt-Medaille

Karl-Heinz Tiemann über drei Auszeichnungen

Im Sommer 1999 hatte der SPD-Ortsverein Lippstadt entschieden, Frauen und Männer aus seiner Mitte für ihr Engagement mit einer besonderen Ehrung auszuzeichnen. Das geschieht seitdem mit der Willy-Brandt-Medaille. Die SPD-Münze wurde in Erinnerung an das Wirken des Friedensnobelpreisträgers von 1971, des vom 21. Oktober 1969 bis zum 6. Mai 1974 wirkenden Bundeskanzlers und des von Februar 1964 bis in den März 1987 amtierenden Vorsitzenden der SPD-Bundespartei etikettiert.

Besondere Würdigung durch die Sozialdemokratie: Für ihr Engagement für das Gemeinwesen erhielten Karl-Heinz Brülle, Willi Kröger und Hans Zaremba die höchste Auszeichnung der SPD, die Willy-Brandt-Medaille.

Gemeinsamkeiten

Die unterdessen verstorbenen Eheleute Franz-Josef Martin (1936-2001) und Erika Martin (1937-2011) waren im Herbst 1999 die ersten Mitglieder des Lippstädter SPD-Ortsvereins, die für ihren ehrenamtlichen Einsatz für das Gemeinwesen diese Anerkennung erhielten. Nun wurde bei der jüngsten Jubilarehrung der örtlichen SPD-Gliederung in der Kernstadt und im Ortsteil Cappel Karl-Heinz Brülle (72), Willi Kröger (85) und Hans Zaremba (70) die Willy-Brandt-Medaille verliehen. Es war der Senior der SPD-Fraktion im Stadtrat, Udo Strathaus (74), der die Leistungen der Urgesteine der Sozis an der Lippe mit ansprechenden Worten würdigte. In seiner Rede hob der Laudator die Gemeinsamkeiten der drei Männer hervor, von denen der Fußball für die bekennenden BVB-Anhänger ein großes Bindeglied darstelle.

Karl-Heinz Brülle

Mit Blick auf Karl-Heinz Brülle, der in 1997 als Vorsitzender von Teutonia Lippstadt die Fusion des von ihm repräsentierten Vereins mit Borussia Lippstadt zum heutigen SV Lippstadt 08 forcierte, erinnerte Udo Strathaus an dessen politische Funktionen auf der Kreisebene und in Lippstadt. „Sein größter politischer Erfolg war sein Sieg mit der Erringung des Direktmandates bei der Landtagswahl in 1985, den er im Mai 1990 noch einmal wiederholen konnte.“ Das Highlight als Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion sei das „Schmieden“ der „gestalterischen Mehrheit“ aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Bürgergemeinschaft nach der Kommunalwahl in 1994 mit der Wahl von Klaus Helfmeier (SPD) zum letzten Lippstädter Bürgermeister im Ehrenamt gewesen. „Mich persönlich hat Charly Brülle immer durch sein umfangreiches Wissen über die Gegebenheiten der Politik von der Kommune bis nach Europa beindruckt“, unterstrich Udo Strathaus in seiner Rede.

Willi Kröger

Auch Willi Kröger habe als Kommunalpolitiker viel auf den Weg gebracht und in 1975, 1979 und 1984 bei den Ratswahlen im Lippstädter Südwesten jeweils das Direktmandat gewonnen. Für ihn, der von 1974 bis 1980 der Vormann von Teutonia Lippstadt war, habe lange die Aufgabe als Vorsitzender des städtischen Freizeit- und Sportausschusses im Zentrum seiner Aktivitäten gestanden. Darüber gelte sein besonderes Interesse dem Heimatbund. Durch diese Tätigkeit habe Willi Kröger mit vielen Beiträgen in den „Lippstädter Spuren“, „Heimatblättern“ und im kreisweiten Heimatkalender „seine publizistische Leidenschaft in die Tat umgesetzt“. Beeindruckend fand Udo Strathaus die Worte des ursprünglichen Verwaltungsbeamten der Allgemeinen Ortskrankenkasse in den „Lippstädter Spuren“ zum 100-jährigen Bestehen: „Meine Aufgabe im Heimatbund – ob im Vorstand oder im Beirat – sah und sehe ich vor allem im Umgang mit den Menschen, und vor allem mit den Menschen von ferne, für die Heimat ein ganz besonderer Begriff ist. Bewahrung und Tradition – gut und wichtig. Aber Heimat ist nicht von gestern.“

Hans Zaremba

Das Wirken von Hans Zaremba könne man, so Udo Strathaus, mit zwei Schlagwörtern überschreiben: „Sozialpolitik und Sport.“ Seine Stationen in der Lokalpolitik umfassen seit 1979 die Mitgliedschaft im Stadtrat, seit über 32 Jahren die Zugehörigkeit im Verwaltungsrat der Sparkasse und von Februar 1986 bis November 2021 den Vorsitz des Lippstädter SPD-Ortsvereins. „Dass man in der Politik bisweilen sehr dicke Bretter bohren müsse“, habe der Sozialdemokrat mit „seinem zwei Jahrzehnte dauernden hartnäckigen Einsatz für die Einrichtung eines Jugendamtes bewiesen“. Gegen erhebliche Widerstände von CDU und FDP sowie aus der Verwaltungsspitze im Stadthaus sei es in 1995 gelungen, mit der damaligen „gestalterischen Mehrheit“ einen Ratsbeschluss für ein Stadtjugendamt durchzusetzen. Darüber hinaus sei sein Einsatz für die Errichtung eines Mehrgenerationentreffpunkts im Wohnpark Süd schon nach sieben Jahren erfolgreich gewesen. Aktuell bemühe er sich um die Bildung einer  ähnlichen Begegnungsstätte im Norden der Kernstadt. Zudem gelte das Interesse von  Hans Zaremba dem Sport mit dem runden Leder. Seit Mai 2000 als Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit der von ihm mit gegründeten örtlichen BVB-Freunde „Optimisten“ mit etlichen Aspekten für die Jugendarbeit an der Lippe sowie seit Januar 2006 als Autor einer wöchentlichen Fußball-Kolumne in „Lippstadt am Sonntag“.

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