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Bielefeld verblüffte in Unterzahl

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Nach dem Ende der Hinrunde der 49. Auflage der Bundesliga müssen sich die Verantwortlichen in Mönchengladbach, Frankfurt und Dortmund fragen, was der Ringtausch ihrer Trainer – Oliver Glasner von Wolfsburg zu Frankfurt, Adi Hütter aus Frankfurt nach Mönchengladbach und Marco Rose von Mönchengladbach zu Dortmund – bewirkt hat. Weder Borussia Mönchengladbach noch Borussia Dortmund haben im ersten Durchlauf der gegenwärtigen Saison die in den Chefetagen am Niederrhein und im Revier entwickelten Erwartungen erfüllen können. Wer von den Übungsleitern in Mönchengladbach und Dortmund auch die zweite Serie der bis in den Mai 2022 laufenden Spielzeit überdauern wird, erscheint zum Weihnachtsfest 2021 ungewiss. Gefestigt ist momentan lediglich die Position des Sportlehrers in Frankfurt.

Werden Adi Hütter und Marco Rose in der Rückrunde auf ihren Positionen verbleiben können? Diese Frage wirft der Chronist der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba, in seinem Kommentar nach dem 17. Spieltag in der aktuellen Bundesligasaison auf.

Frankfurt

Mit dem 1:0 gegen den FSV Mainz 05 holte die Eintracht aus Frankfurt ihren sechsten Sieg im siebten Liga-Spiel ein. Der Lohn dieser Folge ist der Rang sechs. Eine Platzierung, die nur knapp unter dem Abschluss der vorherigen Bundesligarunde liegt. Im Mai 2021 wäre für die Sportgemeinde sicherlich noch mehr möglich gewesen, wenn man dort zuvor die Woge mit den Weggängen ihres Sportvorstandes Fredi Bobic zu Hertha BSC, Sportdirektors Bruno Hübner in den Ruhestand und Trainers Adi Hütter zum VfL Borussia Mönchengladbach aufgehalten hätte. Umso höher ist der jetzige Zwischenstand der Frankfurter zu beurteilen.

Mönchengladbach

Durch das 1:1 der heutigen Erben der einstigen Gladbacher Fohlen in Hoffenheim konnte sich ihr Betreuer Adi Hütter etwas an Luft verschaffen. Mehr aber auch nicht. Anstatt sich für einen Platz mit Blick auf die internationalen Wettbewerbe in 2022/23 zu qualifizieren, befinden sich die späten Nachfolger von Jupp Heynckes, Günter Netzer und Berti Vogts aus der Erfolgscrew in den 1970er Jahren mit derzeit 19 Zählern aus 17 Auftritten nur auf dem 14. Platz. So bleibt die Situation der Mönche extrem angespannt – auch für ihren Chefcoach.

Dortmund

Obwohl der BVB mit 34 Punkten durchaus deutlich vor Mönchengladbach liegt, ist auch für ihn der Ausgang der ersten Serie der aktuellen Bundesligarunde eine Enttäuschung. Von einem ernsthaften Herausforderer des Dauermeisters aus Süddeutschland sind die Schwarz-Gelben zum Verdruss ihrer treuen Anhänger – auch die bei den Lippstädter „Optimisten“ – erneut weit entfernt. Der Abstand von neun Punkten ist einfach zu groß. Auch mit Marco Rose – dem sechsten Nachfolger des 2015 in Dortmund ausgeschiedenen Impresario Jürgen Klopp, der in 2012 die Borussia zur vorerst letzten Meisterschaft und zugleich zum Double führte – sind die Dortmunder nicht in der Lage, den Branchenführer zu überrunden. Überdies droht dem Revierclub noch der Abschied ihres Gewährsmanns für Tore, Erlang Haaland.

Bochum

Auch das zweite Duell eines westfälischen Ligisten mit einem Hauptstadtverein – Bochum gegen Union – endete mit einer Schlappe für die Kicker aus dem Ruhrpott. Gleichwohl befindet sich der Rückkehrer in die Bundesliga zum Jahreswechsel auf dem 12. Rang. Gelingt es dem VfL, im zweiten Abschnitt der Saison 2021/22 seine Leistung aus der ersten Etappe zu wiederholen, wird er seine Zugehörigkeit in der Fußball-Beletage halten können.

Bielefeld

Mit dem Dreier von Arminia Bielefeld bei RB Leipzig hatte wohl kaum jemand der Szene der Bundesliga – in den Medien und bei den Sympathisanten der Bundesliga – gerechnet. Insbesondere verblüfft hat das 2:0 der Fußballer aus der Leineweberstadt gegen die „Brausemänner“ in Sachsen, weil es in Unterzahl erzielt wurde. Für das Seelenleben der Ostwestfalen ein wichtiger Erfolg, auch wenn sie als Vorletzter in die Feiertagspause gehen.  

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