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Rote Lippe Rose intern 10/2020

Lippstadt am Freitag, 13. Dezember 1985: Zum Vorwahlkampf von Annemarie Renger in der Region von Lippstadt in der Zeit von November 1985 bis Januar 1986 gehörte auch die Jubilarehrung des Lippstädter SPD-Ortsvereins. Dabei zeichnete sie im Hotel-Restaurant Ortwein die Anfang 2017 verstorbene Berni Alff (links) für ihre über 20jährige Zugehörigkeit in der Sozialdemokratie aus. Mit im Bild der damalige SPD-Ortsvereinsvorsitzende Wolfgang Schulte Steinberg.
Archiv-Foto: Sammlung Hans Zaremba

Annemarie Renger im Vorwahlkampf der SPD

Spannende Wochen von November 1985 bis Ende Januar 1986

Es war gerade Herbstwoche, als Engelbert Sander im Oktober 1985 seinen politischen Freunden Annemarie Renger als künftige Wahlkreisabgeordnete empfahl. Zuvor hatte der ursprünglich von den Lippstädter Sozialdemokraten als Nachfolger von Engelbert Sander vorgeschlagene Eike Hovermann mitgeteilt, bei der Bundestagswahl im Januar 1987 nicht antreten zu wollen. Andere Ortsvereine favorisierten den damaligen Vorsitzenden des Unterbezirks der SPD und seinerzeitigen Bürgermeister von Welver, Klaus Theo Rohe, als ihren Repräsentanten in Bonn. Mit dem vom Parlamentarier Engelbert Sander eingefädelten Coup war plötzlich eine völlig neue Lage entstanden.

Großer Auflauf von Journalisten

Für Annemarie Renger und Klaus-Theo Rohe begann ein kreisweiter und spannender parteiinterner Wahlkampf. Auf der denkwürdigen SPD-Konferenz in Wickede am Freitag, 31. Januar 1986, siegte der Welveraner vor der Bundestagsvizepräsidentin mit Wohnsitz am Rhein. Der Dritte im Bunde, der von den Lippetalern aufgebotene Josef Neumann, hatte keine Chance. Dem damaligen Heil- und Erziehungspfleger der Lebenshilfe in Lippstadt blieb nur ein Achtungserfolg. Weder vor noch nach Wickede hat es je einen so großen Auflauf von Journalisten bei einem kreisweiten Treffen der SPD gegeben. Die Schar der Medienleute im Wickeder Bürgerhaus reichte unter anderem vom Korrespondenten des Westdeutschen Rundfunks über den Parlamentsredakteur des Bonner Generalanzeigers bis zum Leiter des Bonner Büros der Süddeutschen Zeitung. Während Annemarie Renger im Sommer 1986 auf der SPD-Landeskonferenz in Paderborn mit dem guten dritten Platz auf der Reserveliste ausgestattet wurde und im Frühjahr 1987 ihre letzte Legislaturperiode im Deutschen Bundestag antreten konnte, hat Klaus Theo Rohe die Wickeder Nominierung nicht zu einem Bundestagssitz verholfen. Auch im Jahr 1990, wo der Mann aus Welver noch einmal als SPD-Wahlkreisbewerber antrat, blieb ihm ein Abgeordnetenmandat versagt.

Hans Zaremba

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