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Hochwasserschutz für Cappel und die Nordstadt

SPD fühlt sich durch das Bundesverwaltungsgericht bestätigt

„Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes zur Unanfechtbarkeit der Planfeststellung zum Hochwasserschutz entlang der Glenne hat unser jahrelanges Engagement für wirksame Maßnahmen für Cappel und die nördliche Kernstadt bestätigt.“ Dies hob der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba bei einem Treffen seiner Partei in der Cappeler Geist zum derzeitigen Sachstand der beabsichtigten Schritte an der Gemarkungslinie zwischen Liesborn und Cappel hervor.

Ortstermin in der Cappeler Geist: Von links Sabine Pfeffer, Udo Strathaus, Karl-Heinz Tiemann, Hans Zaremba und Charly Brülle
Foto: Heinz Lammert

Konsequente Sicherung

Die Glenne – Grenze zwischen der Gemeinde Wadersloh und der Stadt Lippstadt sowie der Kreise Warendorf und Soest – wurde nach dem in 1961 eingeleiteten Verfahren der Flurbereinigung vertieft, begradigt und befestigt. Parallel entstanden Deiche, Pumpwerke und ein Stauwehr sowie ein Grabensystem. Es stellte sich jedoch nach etlichen und heftigen Niederschlägen heraus, dass diese Schritte für eine konsequente Sicherung vor Hochwasser nicht mehr ausreichten. Demzufolge sollen jetzt die maroden Deiche, die bereits in 1993 in einem Gutachten als nicht mehr standsicher beschrieben wurden, entfernt und durch Rückhalteräume ersetzt werden. Die Bedenken der Landwirte, infolge dieser Maßnahmen ihre Flächen nicht mehr wirtschaftlich nutzen zu können, soll durch eine Anhebung der Böden begegnet werden. Der ehemalige Lippstädter Landtagsabgeordnete Charly Brülle, der die gesamte Diskussion des Hochwasserschutzes an der Glenne von Anfang begleitet hat, fühlt sich durch die jetzt gerichtlich bestätigte Anordnung in seinem langjährigen Einsatz bestätigt: „Durch die Geländeanhebung und die örtlichen Maßnahmen bei der Einzelbebauung ist der Schutz vor einem extremen Hochwasser gewährleistet.“

Überzeugendes Konzept

Durch die Beseitigungen der Deiche – die inzwischen als Aufwallungen bezeichnet werden – und die Wiederherstellung einer extensiv bewirtschafteten Gewässeraue soll ein Rückhaltevolumen von 700.000 Kubikmeter geschaffen werden. Fünf dezentrale Pumpwerke sind für die Oberflächenentwässerung vorgesehen. „Sie wirken im Gegensatz zum heutigen Zentralpumpwerk positiver auf den Grundwasserhaushalt in Trockenzeiten“, meint Karl-Heinz Tiemann, SPD-Bewerber in Cappel für ein Ratsmandat und Diplom-Bauingenieur. Nach seinen Informationen gehe die Bezirksregierung Arnsberg, die federführend das Projekt betreut, vom ersten Spatenstich im nächsten Jahr aus. Prognosen zufolge werde der Abschluss des gesamten Projektes in 2026 angepeilt. Ein öffentlich rechtlicher Vertrag werde die Aufgabenverteilung und die Finanzierung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, das den Löwenanteil von 80 Prozent trage, und den beteiligten Kommunen (Gemeinde Wadersloh und Stadt Lippstadt) gestalten. Wie zu vernehmen war, plane die Abteilung Wasserwirtschaft des Kreises Soest alsbald eine Infoveranstaltung mit den betroffenen Anliegern. Die Anwärterin der SPD für das Bürgermeisteramt, Sabine Pfeffer, zeigte sich bei einem Ortstermin ihrer Partei in der Cappeler Geist von dem jetzt vor seiner  Realisierung stehenden Konzept überzeugt, das durch den Rückbau des Stauwehrs und die Anbindung der Aue an das Gewässer einen ökologischen Mindeststandard beinhalte. Als erfreulich bewertete sie das überwiegend große Einvernehmen zwischen den Behörden und den Anliegern.

Karl-Heinz Tiemann / Hans Zaremba

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