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Mehr menschliche Mobilität

Von Sabine Pfeffer, SPD-Bürgermeisterkandidatin, für „Lippstadt am Sonntag“

Verkehr und Mobilität in Lippstadt sollen besser werden. Das ist ein wichtiges Ziel für mich als Bürgermeisterin. Ich möchte den Straßenverkehr modernisieren und vor allem den Nahverkehr und das Fahrradfahren stärken. Die Ortsteile müssen dabei besser an die Innenstadt und die Umgebung angebunden werden.

 

Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist eines ihrer Ziele: Die SPD-Bürgermeisterkandidatin Sabine Pfeffer will deshalb für die Busnutzung ein 365 Euro-Ticket einführen.

Straßenverkehr zukunftstauglich gestalten

Mobilität dient der Versorgung, ist Arbeitsweg, Freizeit und schafft Begegnungen. Ich will für jeden und jede die Form der Mobilität, die für ein gutes Leben hier in Lippstadt gebraucht wird – bequem, bezahlbar und nachhaltig. Die Mobilität in Lippstadt soll menschlicher werden, gesünder und umweltfreundlicher. Das Auto ist für viele von uns das wichtigste Verkehrsmittel. Das wird auch noch lange so bleiben. Umso mehr müssen wir daran arbeiten, den individuellen Straßenverkehr zukunftstauglich zu machen. Dazu gehört, dass unsere Straßen einen guten baulichen Zustand haben – aber auch, dass wir neue Konzepte schaffen. Unsere historische Innenstadt besteht aus schmalen Straßen und enger Bebauung. Das heißt, der begrenzte Verkehrsraum muss gleichberechtigt auf alle Teilnehmer aufgeteilt werden. Je weniger Autoverkehr in der Innenstadt, umso mehr Platz für Fußgänger und Fahrradfahrer.

Parkhäuser am Rand der Innenstadt

Ich finde, momentan haben wir viel zu oft und an viel zu vielen Stellen Stau oder stockenden Verkehr in Lippstadt. Das muss besser werden. Ich beabsichtige daher, die Verkehrsführung zu optimieren und Ampelschaltungen anzupassen. Ein wichtiges Thema ist für mich auch die Parksituation in Lippstadt. Oft sind es gerade Autofahrer auf der Suche nach einem Parkplatz, die für mehr Verkehr sorgen. Neue Parkmöglichkeiten, die einen guten Zugang zur Innenstadt bieten, können hier helfen. Ich bin für eine stärkere Nutzung der Parkhäuser am Rand der Innenstadt, auch das neue Parkhaus im Quartier südliche Altstadt kann hier helfen. Parkhäuser müssen wieder attraktiv gemacht werden, bequem zu erreichen und für alle auch sicher und einfach zu befahren sein. Das erfordert auch größere Parkbuchten. Plätze wie der Rathausplatz können in Teilen besser mit Leben gefüllt werden, als mit parkenden Autos. Das bringt mehr Aufenthaltsqualität und mehr Grün in die Stadt. Das Auto soll nicht aus der Innenstadt verschwinden, aber weniger ist oft mehr. Der Bereich Verkehr kommt in Lippstadt nicht ohne die B 55n aus. Das ist leider inzwischen ein ewiges Thema. Als Stadt können wir hier leider keine eigenen Entscheidungen treffen. Ich bin klar für einen Ausbau der Bundesstraße. Als Bürgermeisterin werde ich deshalb bei den verantwortlichen Stellen im Land und interkommunal mit großem Nachdruck darauf drängen, dass hier endlich etwas passiert – denn die Situation ist mehr als unbefriedigend.

Nahverkehr ausbauen und verbessern

Ich möchte den Nahverkehr in Lippstadt ausbauen und verbessern. So können wir  den Straßenverkehr reduzieren und die Mobilität trotzdem steigern. Besonders die dörflichen  Ortsteile müssen endlich besser angebunden werden mit einer häufigeren Taktung. Ich will, dass alle in Lippstadt am öffentlichen Leben teilnehmen können, egal wo jemand wohnt. Der ÖPNV muss ein gutes und vor allem bezahlbares Angebot bekommen. Die Einführung eines 365 Euro Tickets ist genauso zu prüfen, wie Nachlässe bei der Schülerbeförderung. Ich werde das Gespräch mit der RLG (Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH) und dem Kreis Soest führen. Denn auch hier muss eine Lösung nicht nur für Lippstadt, sondern auch darüber hinaus gefunden werden. Erst wenn die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einfach, bequem und gut bezahlbar ist, werden mehr Menschen auf das Auto verzichten wollen. Vielleicht ist die Einführung  eines Bürgerbusses in bestimmten Teilen von Lippstadt oder den Ortsteilen ja auch hilfreich. Dies wäre mit den betroffenen Ortsteilen mal zu diskutieren. Es gibt dafür schon erfolgreiche Beispiele in anderen Kommunen.

Der Marktplatz vor dem Museum sollte künftig von parkenden Autos frei bleiben: Sabine Pfeffer tritt nachdrücklich für eine Attraktivitätssteigerung in den Parkhäusern ein.
Fotos (2): Mathias Marx

Engagement für Fahrradverkehr

Fahrradfahren ist gesund, günstig und umweltschonend. Und ich finde: Fahrradfahren macht Spaß! Ich beabsichtige deshalb, den Fahrradverkehr in Lippstadt deutlich zu verbessern. Wir brauchen gut ausgebaute Fahrradwege quer durch die ganze Stadt. Mein Ziel ist es, dass wir mit dem Fahrrad schneller, bequemer und sicherer durch die Stadt kommen. Getreu dem Motto „Vorfahrt für`s Fahrrad“ haben wir schon mit dem Mobilitätskonzept viel erreicht. Mit dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V.) ist die SPD viel durch die Stadt gefahren, um direkt Schwachstellen bei den Radwegen aufzuzeigen und schnell Abhilfe zu schaffen. Damit müssen wir weitermachen. Außerdem brauchen wir gerade für Ein- und Auspendler aus den Ortsteilen und den Nachbarorten gute Fahrradschnellwege. Viele würden auch von weiter weg auf das Rad wechseln, aus sportlichen oder Umweltgründen. Im neuen Stadthaus sind hierfür sogar Duschen geplant! Daher sollten wir hier alle Fördermöglichkeiten prüfen, um bessere Fahrradschnellwege ausbauen zu können. Aber auch mehr und sichere Fahrradständer und Garagen sind anzubieten. Für den boomenden Markt der E-Bikes sind auch Ladestationen zu prüfen.  Angebote an Lastenfahrrädern oder mehr Rent-a-Bike-Stationen sollten endlich auch in Lippstadt selbstverständlich sein.

Fußgänger gleichberechtigte Partner

Aber auch die Fußgänger sind im Straßenverkehr gleichberechtigte Partner. Bürgersteige müssen ausreichend breit sein und auch für Kinderwagen, Rollatoren und Rollstuhlfahrer geeignet sein.  Auch in den Ortsteilen müssen wir darauf achten, dass fußläufig auch für Senioren und Kinder alles sicher zu erreichen ist. Die Sicherheit der Fußgänger können wir auch durch bessere Beleuchtung, Bodenbeläge mit einer leitenden Struktur für Blinde, akustischen Ampeln und ausreichend Fußgängerüberwege gewährleisten. Für eine zukunftsweisende Mobilität müssen wir auch überlegen, wo man sogenannte Mobilitätshubs schaffen kann. Also Punkte in der Stadt, wo man einfach und bequem von einer Verkehrsart auf die andere wechseln kann. Also vom Auto auf  den Bus oder die Bahn und von hier aus auf das Rad. Wir müssen mehr Sharing-Angebote andenken, sowohl bei Rädern, E-Bikes als auch bei Autos. Parkgaragen und Ladestationen für E-Mobile und E-Bikes müssen kombiniert werden. Nur so kann der Verkehr von morgen menschlicher, heißt gesünder und umweltfreundlicher werden.

Umrüstung städtischer Fahrzeuge

Auch neue und innovative Technologien wie den Wasserstoff sollten partnerschaftlich mit der Wirtschaft geprüft werden. Die Infrastruktur hierfür ist Vorrausetzung für die Umrüstung auch der städtischen Fahrzeug-Flotte auf erneuerbare Energien. Dies macht aber nur gemeinsam mit allen Beteiligten aus Wirtschaft und Verwaltung und den Bürgern Sinn. Ich werde mich für Gespräche in diese Richtung einsetzen. Das Klimabündnis ist eine gute Basis für solche gemeinsamen Projekte. Ich möchte Lippstadt fit für die Mobilität der Zukunft machen!

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