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Rote Lippe Rose intern 09/2019

Sommertour

In Westfalen zu Hause – im Güterverkehr unterwegs

Blick hinter die Kulissen bei WLE in Lippstadt

Wenn derzeit von der WLE (Westfälische Landes-Eisenbahn) die Rede ist, dann wird wiederholt über die Nutzung ihres Streckennetzes für den Personentransport spekuliert. Gegenwärtig befindet sich verstärkt die Wiederinbetriebnahme des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) auf der WLE-Strecke zwischen Münster und Sendenhorst im Gespräch, die sich auf 21 Kilometer beläuft und womöglich im Dezember 2023 von SPNV-Zügen befahren werden kann. Über dieses Thema und andere Punkte informierte sich der SPD-Ortsverein Lippstadt bei seinem WLE-Besuch.

Vom Kreis Steinfurt bis zum Hochsauerlandkreis

Unterdessen wird auch darüber diskutiert, ob die Reaktivierung der Abschnitte von Lippstadt nach Warstein sowie von Lippstadt nach Sendenhorst lohnenswert sei. Doch zurzeit lassen sich keine verbürgten Angaben herausfinden, wann auf diesen Trassen wieder Menschen mit der Bahn reisen können. Bis 1975 sind diese Abschnitte von Zügen der WLE auch für Personenverkehre genutzt worden. Heute rollen auf diesen Gleisen neben den üblichen Gütern vornehmlich Kalksandsteinzüge, wofür die WLE die Komplettleistung von der Disposition über die Beladung, den Transport und die Entladung beim Zementwerk erbringt. Beim vom stellvertretenden Vorsitzenden des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Karl-Heinz Tiemann, in Abstimmung mit der WLE organisierten Austausch, waren auch der Vizelandrat des Kreises Soest, Dr. Günter Fiedler, als Vertreter des Fahrgastverbandes „Pro Bahn e.V.“, Regionalgruppe Hellweg, und der Vorsitzende der Lippstädter SPD-Ratsfraktion, Thomas Morfeld, zugegen. Für die Sozialdemokraten diente der Termin auch dazu, etwas über den Digitalisierungsprozess bei der WLE zu erfahren. Dabei wurden die rund 20 Besucherinnen und Besucher von Johann Ubben, Betriebsleiter Eisenbahn, und Nils Aufdemkamp, Leiter der aus 30 Fachkräften bestehenden Werkstatt – deren Personalbestand sich noch um fünf Auszubildende erhöht – begleitet. Insbesondere der Gang durch die große Betriebshalle, die sich in einem baulich intakten und architektonisch reizvollen Industriegebäude aus der Gründerzeit befindet und vollständig bis an die räumlichen Grenzen ausgelastet ist, offenbarte den Inspekteuren, was hier alles an Dienstleistungen – auch für andere Eisenbahnbetreiber – erbracht wird. Das 210 Kilometer umfassende – von der WLE betreute – Streckennetz reicht vom Norden im Kreis Steinfurt über die Kreise Borken und Coesfeld im Westen, die kreisfreie Stadt Münster, die Kreise Warendorf und Soest bis in den Hochsauerlandkreis im Süden. Bewegt werden von der WLE 20 Lokomotiven und 60 Transportwagen. Beschäftigt werden vom „Partner der regionalen Wirtschaft“, wie sich die WLE selbst empfindet, augenblicklich 113 Frauen und Männer.

Lippstadt am Dienstag, 20. August 2019 (I):Nils Aufdemkamp (rechts) schildert die Abläufe in der von ihm geleiteten WLE-Werkstatt, in der auch viele Arbeiten für andere Eisenbahnbetriebe erfolgen.

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