Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Rote Lippe Rose intern 11/2018

Kommunalpolitik

Lippstadt am Mittwoch, 31. Oktober 2018 (III):Dieses Bild mit der Rückseite des Postgebäudes belegt, wie derzeit vom Lippertor der freie Blick auf den „Grünen Winkel“ versperrt wird. Fotos (3): Karl-Heinz Tiemann

Skeptische Haltung

Unterdessen hat die örtliche Tagespresse am Dienstag, 30. Oktober 2018, über die Vorlage eines dritten Entwurfes der Wohnschiff-Planer berichtet, die auch wohl kaum Chancen haben dürfte, im politischen Raum auf Zustimmung zu stoßen. Eigenartig ist auch, dass bislang stets von einem anonymen Projekt-Investor die Rede ist. Ein Umstand, der zudem die skeptische Haltung etlicher Kommunalpolitiker zu den momentanen Überlegungen für eine Neugestaltung des Postgeländes verstärkt hat.

Massive Nutzung

War noch im ersten Entwurf eine fußläufig durchgängige Garten- und Parkfläche zur Lippe hin angedeutet, so ist jetzt in den Plänen nur noch ein geschlossener Wohnkörper zu finden. Ein Vergleich, der die Nutzfläche eines neuen Baugebiets und die des geplanten „Schiffes“ in ein anschauliches Verhältnis setzt: Das Baugebiet „Auf dem Rode“ hat eine Gesamtfläche von 112.000 Quadratmeter und soll 180 Wohneinheiten mit etwa 500 dort lebenden Menschen erhalten. Der Plan für das „Schiff“ auf dem Postgelände sieht mit einer Baufläche von zirka 6.000 Quadratmeter 110 Wohneinheiten vor, die von rund 280 Menschen bewohnt werden sollen. Es sei damit klar zu erkennen, welche massive Nutzung hier auf einer relativ kleinen Baufläche geplant sei.

Intensive SPD-Beratungen

Zudem haben die SPD-Ratsmitglieder erhebliche Zweifel hinsichtlich der von den Investoren geplanten sozialen Durchmischung bei den künftigen Mietern. Mietpreise, die sich im Preissegment sozialer Wohnungsbau bewegen, liegen bei 5,55 €/m², und somit die Durchmischung ermöglichen, hält die SPD-Fraktion bei diesem Projekt für unrealistisch. „Energisch möchten wir Herrn Friedhelm Chlosta widersprechen, die Politik hätte sich nicht ausreichend sachkundig gemacht“, betont Thomas Morfeld. „Es haben vier Gespräche mit den Verantwortlichen stattgefunden. Auch unsere internen Diskussionen und Beratungen zum Thema waren zeitintensiv und sachbezogen und haben zu dem genannten Ergebnis geführt. Wir haben nicht mal eben so entschieden“, fügte der SPD-Fraktionschef hinzu. Und eine „provinzielle Abwehrhaltung“ sei das Votum seiner Fraktion auch nicht. „Es unterstreicht unsere politische Verantwortung für unsere schöne Stadt“, hebt Thomas Morfeld hervor.

Karl-Heinz Tiemann

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24

Letzte Aktualisierungen: