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Rote Lippe Rose intern 10/2018

Stadtbild

Vom Wohnhaus zum Büro für pfiffige Ideen

Nachtrag zum SPD-Stadtbummel 2018 mit Wolfgang Schulte Steinberg

Wer den früheren Ratsherrn der Lippstädter Sozialdemokraten, Wolfgang Schulte Steinberg, auf seinen für die Sozialdemokraten an der Lippe seit über zwei Jahrzehnten organisierten Wanderungen durch seine Geburtsstadt begleitet hat, dem wird sein Faible für die Villen in Lippstadt nicht entgangen sein. Für den von ihm in diesem Jahr am Dienstag, 28. August 2018, gestalteten Bummel hatte er mit dem 1885 unter Verwendung von Formen der italienischen Renaissance errichteten Bauwerk in der Wiedenbrücker Straße mit der Hausnummer 2 ein Gebäude gefunden, das auf eine bemerkenswerte Vergangenheit zurückschauen kann und seit einigen Jahren vom Lippstädter Designer Olaf Kitzig für die vielfältigen Einfälle seines vor 20 Jahren gegründeten Unternehmens für die Gestaltung von Räumen in aller Welt genutzt wird.

Lippstadt am Dienstag, 28. August 2018 (I):Olaf Kitzig (links) vermittelte den SPD-Stadtbummlern mit dem ehemaligen Ratsherrn Wolfgang Schulte Steinberg vielfältige Einblicke in die von seinem Designer-Büro genutzte denkmalgeschützte Villa in der Wiedenbrücker Straße.

Interessante Aufschlüsse

Ein Blick in die im Stadthaus geführten Akten vermittelt interessante Aufschlüsse über die Bau- und Besitzergeschichte des Hauses, das vom Maurermeister Adolf Timmermann mit der von ihm erworbenen „Bau-Concession“ erstellt worden sein soll. Den städtischen Unterlagen ist zu entnehmen: „Das Haus zeugt vom großbürgerlichen Wohnen am Ende des 19. Jahrhunderts und belegt zugleich den Reichtum der Lippstädter Bürger zu dieser Zeit.“ Im Jahr 1904 muss es in das Eigentum des bereits 1909 verstorbenen Betreibers der einstigen „Westfalia-Mühlen-Werke“, Emil Schüler, übertragen worden sein. Da der vielseitig in Lippstadt tätige Mann, der zum aufstrebenden jüdischen Bürgertum der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte, keine Nachkommen hatte, konnte der Verleger und Politiker Carl Joseph Laumanns das Anwesen erwerben. Der Zeitungsherausgeber ließ zwischen Nebengebäude und Wohnhaus einen Trakt mit Autogarage, Küche, Nähzimmer und Personalkammer errichten. Zwangsläufig wurden in diesem Zuge auch im Wohnhaus Veränderungen vorgenommen. Inzwischen ist die denkmalgeschützte Villa in den Besitz des 1971 in Lippstadt geborenen Olaf Kitzig übergegangen. Der ursprünglich zum Maler- und Lackiererhandwerker und im Anschluss zum Schauwerbegestalter ausgebildete heutige Designer beschäftigt hier und in einem weiteren schmucken Haus in der Lipperoder Straße mittlerweile 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere 30 Kolleginnen und Kollegen arbeiten in kleineren Niederlassungen in München, Bochum, London und von Herbst an auch in Düsseldorf.

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