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Rote Lippe Rose intern 08/2018

Gesellschaftspolitik

Lippstadt am Donnerstag, 12. Juli 2018: Wiederum war das Lokal „Altes Brauhaus“ der Ort für ein Gespräch über die Digitalisierung. Diesmal fand der Dialog anstelle des kurzfristig abgesagten Besuches der Europaabgeordneten Birgit Sippel statt. Auf der Momentaufnahme der letzten SPD-Veranstaltung vor den Sommerferien sind von links Hans-Joachim Kühler, Klaus Rennkamp, Hans Zaremba und Karl-Heinz Tiemann, Verfasser der Anmerkungen zur Digitalisierung, abgebildet. Foto: Theresa Scheer

Vier Phasen

Der industrielle Wandel lässt sich in vier grob zu unterteilenden Phasen gliedern. Industrie 1.0 startete etwa um 1800 mit der ersten Massenproduktion mittels Maschinen. Die ersten Maschinen wurden, wie zum Beispiel Webstühle, durch menschliche Kraft betrieben. Industrie 2.0 startete zum Ende des 19. Jahrhunderts durch den Einsatz von Elektrizität als Antriebskraft. Die Fabrikhallen produzierten in Rekordzeit am Fließband und Motoren nahmen den Menschen Arbeit ab. Industrie 3.0 hatte seinen Ursprung durch den Bau des Z3 von Konrad Ernst Otto Zuse, den ersten funktionsfähigen Computer, der programmgesteuert, frei programmierbar und vollautomatisch funktionierte. Industrie 4.0 beschreibt die industrielle Entwicklung von Technologien und auch die geänderte Produktions- und Arbeitswelt im globalen Zeitalter. In den klassischen Branchen hält die Digitalisierung Einzug und es werden neue Kommunikationsformen geschaffen. Die Strichcodes sind ans Internet angeschlossen, neue digitale Fabriken produzieren nach Bedarf Produkte zu bezahlbaren Preisen.

Digitales Lippstadt

Die Digitalisierung begegnet uns in allen Lebensbereichen und sie schreitet mit enormem Tempo voran. Diese Entfaltung müssen wir politisch eng begleiten um Fehlentwicklungen zu vermeiden. Für den Einzelnen ist die Entwicklung der Digitalisierung nicht mehr überschaubar. Wenn sich die Ahnung einschleicht, dass wir nicht mehr mitkommen, sondern zurückgelassen werden, wird Unsicherheit wachsen. Wenn wir die Zusammenhänge nicht mehr verstehen, werden wir einfache Antworten suchen und damit auf die falsche Spur gelenkt. Als Sozialdemokraten müssen wir unsere Antworten formulieren. Um uns selbst zu informieren, müssen wir uns kompetente Spezialisten einladen und die Fragen zu den großen Themen Gesundheit, Bildung und Arbeit diskutieren. Nach einer Anregung aus der Mitgliederversammlung der Sozialdemokraten in der Kernstadt und Cappel am Donnerstag, 12. Juli, ist zum Jahresanfang 2019 auch ein SPD-Fachseminar zur Digitalisierung in Lippstadt geplant. Weitere Hinweise zu diesem Vorhaben folgen in den nächsten Ausgaben von Rote Lippe Rose intern.

Risiken und Chancen

Die Chancen der Digitalisierung müssen gefördert werden. Dazu braucht es Informationen und Aufklärung sowie Bildung in den Schulen. Beim schnellen Breitbandausbau ist zu prüfen, ob der Netzausbau vom zeitlichen und finanziellen Aufwand her durch verringerte Verlegetiefen oder oberirdische Leitungstrassen reduziert werden kann. In Lippstadt muss kurzfristig in jedes Haus ein Glasfaserkabel gelegt werden. Ebenso müssen Schulen und Kindertagesstätten digital begleitet werden. Das gilt selbstverständlich auch für den Bau des neuen Stadthauses. Zudem sind die Risiken beim Datenschutz zu beachten. Ein besonderes Augenmerk haben wir als Sozialdemokraten auf die Sicherung von Arbeitsplätzen in Industrie, Handwerk und Dienstleistungsgewerbe zu richten. Überdies sind für die Arbeiternehmer umfängliche Möglichkeiten zu schaffen, sich weiter zu qualifizieren.

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