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Rote Lippe Rose intern 08/2018

Gesellschaftspolitik

Helmut Schmidt war seiner Zeit weit voraus

Anmerkungen zur Digitalisierung von Karl-Heinz Tiemann

Im aktuellen Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stehen unzählige Erwähnungen zur Digitalisierung. Der Verfasser dieser Anmerkungen wünscht sich, dass seine Partei – die SPD – für eine Umsetzung dieser wichtigen Vereinbarungen sorgt. Am 8. April 1981 hatte das Bundeskabinett unter der Leitung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt (SPD) als erste Regierung weltweit beschlossen, flächendeckend in seinem Staatsgebiet ab 1985 Glasfasernetze zu bauen. Bis 2015 sollte jedes Haus in Deutschland eine superschnelle Glasfaserleitung bekommen. So steht es in den seinerzeitigen Kabinettsprotokollen. Hätte der Nachfolger des Sozialdemokraten, Helmut Kohl (CDU), die Pläne nicht gestoppt, würde Deutschland heute weltweit über das dichteste Glasfasernetz verfügen und wäre auf die digitale Zukunft gut vorbereitet.

Infrastruktur

Ohne eine flächendeckende breitbandige Telekommunikationsinfrastruktur, deren Rückgrat die Glasfaser bis in jedes Haus ist, sind die Zukunftsaufgaben unserer Industriegesellschaft jedoch nicht zu bewältigen. Diese Infrastruktur zu errichten, dürfen wir nicht dem vorwiegend an Profit orientierten Markt überlassen. Eine moderne Telekommunikationsinfrastruktur ist wie das Straßen- und Schienennetz eine staatliche Aufgabe. Momentan fahren wir unser Kupfernetz – ähnlich wie das Straßen- und Schienennetz – auf Verschleiß. Es ist zu hoffen, dass die Koalition in Berlin dieses Dilemma auflöst und die richtigen Maßnahmen zügig umsetzt. Dem Thema angemessen wäre die Einrichtung eines ‚Digitalisierungsministerium‘. Dies müsste mit einer fachkundigen Leitung und den erforderlichen Kompetenzen inklusive der nötigen Geldmittel ausgestattet werden. Digitalisierung ist der Begriff, der einen der radikalsten Veränderungsprozesse beschreibt, in dem sich die Menschheit gegenwärtig befindet. Die Entwicklung ist bereits in ihrer Vielfalt kaum mehr zu überschauen. Das Smartphone wurde vor zehn Jahren eingeführt und es hat unser Leben verändert. Wir wähnen uns derzeit in der Phase Industrie 4.0 und sehen, was Algorithmen leisten können.

Lippstadt am Mittwoch, 12. Juli 2017: Auf den Tag genau vor einem Jahr fand vor der jüngsten SPD-Mitgliederrunde des Lippstädter SPD-Ortsvereins am 12. Juli 2018 an gleicher Stelle bereits ein Gespräch zur Digitalisierung mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Hellmich (links) statt. Mit zugegen waren damals der Dozent von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, Matthias Oberstebrink (Mitte), und der inzwischen zum SPD-Generalsekretär gewählte SPD-Digitalisierungs-Freak Lars Klingbeil aus dem niedersächsischen Bundestagswahlkreis Rotenburg I – Heidekreis. Viele der im Sommer des Vorjahres in Lippstadt diskutierten Aspekte greift der Autor des Beitrages „Helmut Schmidt war seiner Zeit weit voraus“ in diesem Heft von Rote Lippe Rose intern auf und kündigt unter anderem auch ein örtliches SPD-Seminar zur Digitalisierung an. Archiv-Foto: Karl-Heinz Tiemann

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