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Blick in das Willy-Brandt-Haus in Berlin

Anmerkungen von Hans Zaremba

Wer das lichtdurchflutete Atrium im Willy-Brandt-Haus betritt, wird schnell von der Skulptur mit der Figur des Übervaters der SPD, Willy Brandt, erfasst. So auch die Vorstandsmitglieder des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Christine Goussis und Karl-Heinz Tiemann, die im Zuge ihres Berlin-Aufenthaltes zum „Fußball vom Sofa“ zum ersten Mal in der Parteizentrale der Sozialdemokraten in Berlin-Kreuzberg weilten.

Erinnerungsbild im Willy-Brandt-Haus: Von links mit den Lippstädter Sozialdemokraten Karl-Heinz Tiemann, Hans Zaremba und Christine Goussis.

Präsidiumssaal

Das Bildwerk mit dem Bundesvorsitzenden der Sozialdemokraten von 1964 bis 1987 und des ersten von der Sozialdemokratie gestellten Bundeskanzlers (1989 bis 1974), modelliert von Rainer Fetting, einen 1949 in Wilhelmshaven geborenen Künstler, soll zum Nachdenken und Interpretieren herausfordern. Dies unterstrich auch Björn Soboliewski, Mitarbeiter des Besucherdienstes im Willy-Brandt-Haus, gegenüber seinen Gästen aus Lippstadt. Aber nicht nur die 3.40 Meter hohe und 500 Kilogramm schwere Bronzefigur interessierte die Lippstädter Sozis, als sie die Parteizentrale ihrer Partei im Ortsteil Kreuzberg in Berlin betraten. Sie wollten auch mehr über das Haus der SPD wissen, das seit 1996 der Sitz der Bundespartei ist. Zur exklusiven Führung durch das Gebäude für Christine Goussis und Karl-Heinz Tiemann sowie dem Verfasser dieses Beitrages gehörte auch eine Inspektion des Helmut-Schmidt-Saales, in dem sich das Präsidium der SPD zu seinen Beratungen trifft.

Blick in die Kamera beim Vortrag über die Geschichte des Willy-Brandt-Hauses: Die Vorstandsmitglieder des Lippstädter SPD-Ortsvereins Karl-Heinz Tiemann und Christine Goussis, die erstmals in der Bundeszentrale ihrer Partei weilten. Fotos (2): Björn Soboliewski (Willy-Brandt-Haus)

Geschichtswand

„Das Willy-Brandt-Haus ist kein Haus der Geschichte, aber ein Haus für eine Partei mit Geschichte“, wie es in einer Broschüre über die vom Wiesbadener Architekten Helge Bofinger geplante Parteizentrale zutreffend beschrieben wird. Das verdeutlicht insbesondere die in der fünften Etage in der Lobby vor dem „Hans-Jochen-Vogel-Saal errichtete „Geschichtswand“. Die Besucher aus dem Lippstädter SPD-Ortsverein konnten sich bei ihrer Visite in der Zentrale der Bundespartei in Berlin von dem vom Bildhauer, Maler und Grafiker Pit Kroke (1940-2016) errichteten Kunstwerk einen persönlichen Eindruck verschaffen. Die „Geschichtswand“ zeigt Momentaufnahmen der sozialdemokratischen Bewegung, ihres Kampfes für Demokratie und bessere Arbeitsbedingungen sowie ihrer herausragenden Führungspersönlichkeiten. Als Hintergrund des über zwei Etagen angeordneten rund 180 Quadratmeter großen Arrangements, wählte Pit Kroke eine stark vergrößerte, künstlerisch bearbeitete Fotografie der Mauerbesteigung am 10. November 1989. Die historischen Stationen der Sozialdemokratie werden in 32 Kästen dargestellt, alle sind 60 mal 80 Zentimeter groß und wurden aus verschiedenen Materialien gefertigt.

Zeigte sich beeindruckt von der Bauweise des Willy-Brandt-Hauses: Der Lippstädter Architekt und Sozialdemokrat Karl-Heinz Tiemann vor dem Haupteingang des SPD-Hauses in Berlin-Kreuzberg. Foto: Hans Zaremba

Ausstellungen

Kunst und Kultur beschränken sich im SPD-Haus in Berlin-Kreuzberg an der Wilhelmstraße nicht nur auf die Historie und eine Sammlung. „Das Willy-Brandt-Haus ist ein lebendiger Veranstaltungsort und macht mit seinem Programm ein Angebot an alle interessierten Besucherinnen und Besucher“ wird ebenso in der zuvor erwähnten Schrift betont. So finden im Atrium Empfänge, Filmabende, Diskussionsrunden, Lesungen und Ausstellungen mit internationalen Kunstschaffenden statt. An den Vormittag, wo die drei Lippstädter aus dem heimischen SPD-Ortsvereinsvorstand im Willy-Brandt-Haus weilten, wurde gerade im Atrium der Aufbau des Forums für einen am Abend stattfindenden Kongress der Jungsozialisten errichtet. Dabei trafen die Gäste des SPD-Ortsvereins Lippstadt auf den noch am DGB-Tag der Arbeit 2018 in Lippstadt weilendem Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert zu einem kurzen Gespräch. Björn Soboliewski hob beim Rundgang mit den Lippstädtern die sozialengagierten Fotodokumentationen als Schwerpunkt des Ausstellungsprogramms im Willy-Brandt-Haus hervor, wodurch das SPD-Haus zu einem weltweit beachteten Standort für Fotografie geworden sei.

Treffen im Willy-Brandt-Haus: Von links Hans Zaremba, Juso-Bundesvorsitzender Kevin Kühnert und Karl-Heinz Tiemann. Foto: Björn Soboliewski
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