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Rote Lippe Rose intern 04/2018

Kommunalpolitik

Momentaufnahme II vom Dialog zwischen Katholischer Kirche und SPD im Cap 27: Der Ex-Stadtvertreter Wolfgang Schulte Steinberg (links) und das Ratsmitglied Jens Behrens aus Overhagen.
Fotos (2): Karl-Heinz Tiemann

Armut und Tafel

Ebenso wurde in dem zweistündigen Gespräch das Thema „Armut“ beleuchtet. Anlässlich der letzten Erhebung für Lippstadt vom Jahresende 2015 bezogen auf dem Höhepunkt der Flüchtlingszuweisungen in Lippstadt 6.468 Menschen Leistungen der Mindestversorgung. Immerhin 9,6 Prozent der Bevölkerung, allerdings lag diese Quote deutlich unter dem damaligen Landesdurchschnitt von 12,0 Prozent. Zwangsläufig werde auch in Lippstadt die Hilfe der „Tafel“ benötigt, über die ihr Koordinator Gerd Karbowski berichtete. Derzeit verfüge man in Lippstadt über sechs Ausgabestellen. Neben der Versorgung der Menschen mit preisgünstigen Lebensmitteln, biete man auch Kochkurse an. Vorfälle wie in Essen, wo es zwischen den Flüchtlingen und deutschen Hilfsbedürftigen zu Konflikten gekommen war, kenne man in Lippstadt infolge Sonderöffnungszeiten für Senioren nicht. Überdies informierte Ute Stockhausen über das breite Engagement für Flüchtlingsfamilien, das im Cap 27 dargeboten werde. Dazu zählten auch die Sprachförderung, die individuelle Begleitung von Flüchtlingen und das Angebot eines Kinderkleiderlädchens.

Schulen und Kitas

Ein weiterer Aspekt des Dialoges zwischen Kirche und SPD war der Ausbau der Ganztagsangebote an den Schulen, den die SPD-Landtagsabgeordnete Marlies Stotz insbesondere mit Blick auf die Grundschulen für unerlässlich hält. ‚Die Ganztagsschule ist eine gemeinsame Aufgabe von Schule und Jugendhilfe. Um die qualitative Weiterentwicklung gewährleisten zu können, müssen die Beteiligten aus Schule, Jugendhilfe und Kommunen zusammenkommen und weitere Entwicklungsschritte diskutieren‘, unterstrich die Landes- und Kommunalpolitikerin. Entgegen allen demographischen Prognosen ist die Zahl der Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren in der Stadt Lippstadt deutlich gestiegen, stellte der Vorsitzende des städtischen Jugendhilfe- und Sozialausschusses, Hans Zaremba, heraus. Besonders auffällig ist dabei der Anstieg der Kinderzahlen in den Geburtsjahrgängen 2016 und 2017. „Wir werden uns nach der Inbetriebnahme der AWO-Kita „Hummelnest“ schon bald mit den Überlegungen für den Neubau einer weiteren Kindertagesstätte in der Kernstadt zu befassen haben“, meinte der SPD-Sozialpolitiker angesichts der im März im Fachausschuss präsentierten Zahlen. Womöglich werde der von ihm geleitete Fachausschuss schon am Mittwoch, 13. Juni, den Verantwortlichen der Lippstädter Stadtverwaltung einen konkreten Planungsauftrag mit auf den Weg geben.

Karl-Heinz Tiemann

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