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Rote Lippe Rose intern Extra 1/2018

Blick in die VHS

Nach der Besprechung seines Werkes signierte Christian Ude die aus der Mitte der Zuhörerschaft erworbenen Bücher:So wie hier für Hans Zaremba (links) und Thomas Morfeld. Fotos (2): Karl-Heinz Tiemann

Standpunkte

Der in München-Schwabing aufgewachsene Sohn eines Kulturredakteurs und einer Hausfrau ging auch auf jene Kritik („Er bediene die Argumente der Rechtspopulisten“) ein, die er zum Thema „Flüchtlinge“ einstecken musste. Es sind Sätze, die wegen ihres Inhaltes und Diktion viel Aufsehen erregt haben. „Niemand erwartet, dass alle Merkelianer in CDU, SPD und FDP sowie bei den Grünen und Linken sich bei Viktor Orbán (dem rechtspopulistischen ungarischen Ministerpräsidenten) bedanken“, notiert der Autor in seiner Publikation vor dem Hintergrund der gesunkenen Flüchtlingszahlen in Deutschland nach der Schließung der Balkonroute. Es ist eine Kritik an der Asylpolitik der Kanzlerin Angela Merkel, aber auch an der eigenen Partei. Er, dies unterstreicht Christian Ude in der VHS, stehe voll hinter dem Asylrecht und der Genfer Flüchtlingskonvention. Von daher könne er mit dem Begriff „Obergrenze“ oder ähnlichen Bezeichnungen nichts anfangen.

Willkommenskultur

Auch die „einschlägigen Parolen gutmeinender Repräsentanten der Willkommenskultur“ mit „den trauten Runden moralischer Überlegenheit“ sprach Christian Ude an. Desgleichen den Tadel zu seinem Titel „Alternative“ der von ihm zu Papier gebrachten Standpunkte zu den entscheidenden Politikfeldern – Einwanderung, Islam, Türkei und Europa – und gegen die vorherrschende Politik des „alternativlosen Sachzwangs“, moralischer Selbstüberhöhung und emotionaler Befindlichkeit. Wenn in der Gegenwart mit dem Wort „Alternative“ verstärkt eine Partei im rechten Spektrum verbunden werde, halte er dennoch die von ihm gewählte Bezeichnung für richtig, weil sie in der Tradition eines Werkes des Schriftstellers Martin Walser stehe. Der hatte in den 1960er Jahren ein Ende der damaligen großen Koalition gefordert und dazu gleichfalls ein Buch mit „Die Alternative“ betitelt. „Das weiß von den heutigen Meinungsfürsten offensichtlich niemand“, meinte Christian Ude über seine Kritiker, die ihm aufgrund seiner Thesen zur Migrationspolitik eine Nähe zur AfD vorwerfen.

Hans Zaremba

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