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Rote Lippe Rose intern 08/2017

Parteigeschichte

Sozialdemokraten ebneten im Jahr 1997 den Weg

Engagement für den „Treff am Park“ im Südwesten

Lange war der Lippstädter Südwesten, was die Angebote für die Jugendlichen und die Errichtung eines Begegnungszentrums im bevölkerungsreichsten Viertel betraf, ein vernachlässigtes Quartier. Weder die Kirchen noch der Kreis Soest, der bis Mitte der 1990er Jahre für die Jugendarbeit im gesamten Lippstädter Stadtgebiet verantwortlich war, zeigten ein großes Interesse, sich den berechtigten Belangen der im Dreieck zwischen Stirper Straße und Overhagener Straße sowie der Bahnlinie lebenden Frauen und Männer, Kinder und Jugendlichen mit der gebotenen Nachhaltigkeit anzunehmen.

Weite Wege

Das änderte sich erst, als nach dem Beschluss des Stadtrates für ein Stadtjugendamt am Montag, 30. Januar 1995, in der Jugendpolitik der Lippstädter Abnabelungsprozess vom fernen Soester Kreishaus begann. Die Situation stellte sich im Jahr 1995 so dar, dass für die Kinder und Jugendlichen weder ein richtiger Treffpunkt noch ausreichende Freizeitmöglichkeiten bestanden. Die Wege zum „Shalom“, Elisabethheim oder anderen Häusern waren für die rund 1.000 Sechs- bis 18jährigen aus dem Südwesten einfach zu weit. Auch das provisorische Zentrum des Sozialdienstes katholischer Männer (SkM) in der Föhrenstraße, lediglich eine kleine Wohnung, stellte sich als viel zu eng dar. Überdies war die SkM-Wohnung durch die angebotene Schularbeitenhilfe am Nachmittag fast stets belegt und ermöglichte kaum andere Angebote. Sicherlich ein Umstand, der nach dem Abzug der britischen Soldaten – etliche ihrer Familien wohnten im Südwesten – und dem Zuzug vieler Aussiedler aus der früheren Sowjetunion an Brisanz zunahm. Zwangsläufig trafen sich viele der Kinder und Jugendlichen ohne relevante Betreuung durch Sozialarbeiter auf dem Spielplatz zwischen den Wohnhäusern. Im Winter und bei Regenwetter auch keine Lösung.

Sommer 1997:Der städtische Sozialarbeiter Frank Osinski (links) stellte Kindern aus dem Lippstädter Südwesten bei einer Jugendkonferenz den in der Planung befindlichen „Treff am Park“ vor. Archiv-Foto: Stadt Lippstadt

Unterschiede

Es war die SPD, die sich nach dem Jugendamtsbeschluss von 1995 direkt den Problemen widmete. Doch ihr Engagement stieß nicht nur auf Beifall. Dazu veröffentlichte die Tageszeitung „Der Patriot“ in ihrer Ausgabe am Samstag, 7. Juni 1997, von „brauchen wir unbedingt“ bis „befürchten mehr Unruhe“ Kommentare aus zwei Treffen im Gemeindehaus an der Ulmenstraße. Das erstere meinten die Betroffenen – Kinder und Jugendlichen -, die sich am Nachmittag äußerten, und das andere die Erwachsenen, die sich am Abend meldeten. Die Protagonisten für einen Treffpunkt, wie er schließlich entstand, sahen sich in 1997 zum Teil heftigen verbalen Angriffen ausgesetzt. „Doch dies hielt uns nicht davon ab, unseren Weg konsequent weiterzugehen“ erinnert sich der Verfasser dieses Beitrages an die schwierige Diskussion in den Wochen und Monaten von den ersten Bürgerrunden im Juni 1997 bis zur Eröffnung des „Treff am Park“ im Herbst 1998.

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