Lebensstationen
Jakob Koenen erblickte am 5. Juni 1907 in Lippstadt das Licht der Welt, erlernte in Bautzen (Sachsen) das Handwerk eines Sattlers, Polsterers und Dekorateurs und war somit schon früh mit dem Kürzel S (Sattler), P (Polsterer) und D (Dekorateur) verbunden. Mit 23 Jahren erlangte er den Meisterbrief und war später viele Jahre in Lippstadt als selbstständiger Handwerksmeister tätig. Im damaligen Wirkungsbereich in der Lange Straße befindet sich seit 2000 die Brauerei Thombansen mit einem Lokal, in dem vor einem Jahrzehnt auch der Empfang zum 100. Geburtstag des Lippstädter Ehrenbürgers stattfand. Von 1940 bis 1945 war Jakob Koenen Soldat, zuletzt im Range eines Fahnenjunker-Feldwebels. Verheiratet war er mit Thea Koenen, die in 1974 wenige Wochen nach dem Tod ihres Mannes verstarb.
Bürgermeister
Jakob Koenen wurde am 9. November 1948 von einer sozial-liberalen Verbindung zum ersten Mal zum Bürgermeister gewählt und im Laufe der Jahre stets vom Stadtrat bestätigt. Eine Urwahl der damals noch im Ehrenamt ausgeübten Funktion des Bürgermeisters gab es noch nicht. Erster Lippstädter Repräsentant blieb Jakob Koenen ununterbrochen bis zu seinem Lebensende im Januar 1974, schließlich über 25 Jahre. Nach ihm wurden in 43 Jahren mit dem gegenwärtigen Amtsinhaber immerhin schon sechs Personen zum Bürgermeister in Lippstadt bestimmt. Durch die überaus große Popularität des von der SPD gestellten ersten Bürgers Jakob Koenen konnte seine Partei bei der Kommunalwahl im September 1964 die absolute Mehrheit der Mandate im Stadtrat von Lippstadt gewinnen.
Bundestagsabgeordneter
Von 1953 bis 1969 war Jakob Koenen neben dem Amt des Stadtoberhauptes auch Mitglied des Bundestages (MdB). Mit Engelbert Sander (1969 bis 1976 sowie 1978 bis 1987), Eike Hovermann (1995 bis 2009) und dem jetzigen Parlamentarier Wolfgang Hellmich (seit 2012) folgten für die SPD bislang drei Nachfolger auf Jakob Koenen als heimische MdB.
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