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Rote Lippe Rose intern 11/2016

Gedanken zum Wirken von Martin Luther

Eine Kolumne von Dietmar Gröning-Niehaus

Das Hamburger Magazin „Der Spiegel“ bezeichnete in der Titelgeschichte seiner Ausgabe vom 29. Oktober 2016 den Reformator Martin Luther als den „ersten Wutbürger“ und gleichzeitig als einen Mann, der Deutschland, dessen Kultur und Menschen geprägt hat, wie kaum ein anderer. In lockerer Folge werden mit Blick auf das bevorstehende 500jährige Reformationsjubiläum in den kommenden Ausgaben von Rote Lippe Rose intern aus der Feder von Dietmar Gröning-Niehaus, im Hauptberuf evangelischer Pfarrer und überdies ehrenamtlicher Finanzverantwortlicher des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Gedanken zum Wirken des Reformators eingestreut.

Gedanken zum Wirken von Martin Luther:Von Dietmar Gröning-Niehaus. Archiv-Foto: Karl-Heinz Tiemann

War Martin Luther der erste Sozialdemokrat?

Am 31. Oktober wurde mit dem Reformationstag das Reformationsjubiläum oder auch das Reformationsgedenken in Deutschland eröffnet. 500 Jahre ist es her, seit durch die Verbreitung der 95 Thesen Martin Luthers die große Veränderung begann. Ein Jahr lang wird in unzähligen Veranstaltungen an den Reformator Martin Luther und die Folgen der Reformation erinnert. Und was hat die SPD damit zu tun ? War Martin Luther vielleicht sogar der erste Sozialdemokrat, ohne es zu wissen ? Oder finden sich gar schon Gedanken der Sozialdemokratie in den zahlreichen Schriften Martin Luthers?

Sozialdemokrat war Martin Luther ganz sicher nicht, denn er war ein Kind seiner Zeit. Kaiser, Könige, Fürsten erkannte er als Obrigkeit an, der zu gehorchen ist. Die gesellschaftlichen Unterschiede nahm er hin. Doch hat er etwas gehabt, was nicht selbstverständlich war. Er hatte ein Gespür dafür, dass in seiner Kirche, also der römischen, etwas nicht in Ordnung war. Es ging vor allem um den Handel mit Ablassbriefen, mit denen man sich von Schuld freikaufen konnte (Das eingenommene Geld wurde für den Bau des prächtigen Petersdoms in Rom verwendet.). Diesen Handel prangerte er deutlich an. Er nahm alle Folgen auf sich, die sich aus seinem Reden und Handeln ergaben. Er sah, dass seine Kirche sich verändern musste. Er sah seinen Weg vor sich, wusste aber wirklich nicht, wohin dieser führen würde. Dieser Weg veränderte ihn, die Kirche und letztlich die ganze Welt. Reformation bedeutet Veränderung und diese ist auch heute in Gesellschaft, Kirche und auch in den politischen Parteien notwendig.

Dietmar Gröning-Niehaus

Parteigeschichte

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