Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Rote Lippe Rose intern 09/2016

Deutsche Geschichte

„Willy Brandt und Helmut Schmidt – Geschichte einer schwierigen Freundschaft“: Die Buchbesprechung mit Gunter Hofmann und Franz Müntefering lockte über 120 Besucherinnen und Besucher in die Lippstädter Stadtbibliothek. Bereits am Samstag, 24. September, wird der SPD-Ortsverein Lippstadt anlässlich seines 95jährigen Parteijubiläums mit dem Bochumer Historiker Bernd Faulenbach erneut eine Veranstaltung in der Thomas-Valentin-Stadtbücherei ausrichten. Fotos (4): Karl-Heinz Tiemann

Schisma

Die Uneinigkeit zwischen ihnen fand nach dem Sturz von Helmut Schmidt am 1. Oktober 1982 durch die neue Verbindung aus Union und Liberalen und gleichzeitiger Einsetzung von Helmut Kohl als neuem Premier auf dem Kölner SPD-Sonderparteitag im November 1983 ihren Höhepunkt. Keines Blickes würdigte der Vorsitzende den abgewählten Kanzler, der wiederum wollte nicht mehr zum Parteichef hinsehen. Das Ergebnis der Abstimmung in der tristen Messehalle am Rhein ist schnell erzählt: 400 Delegierten stimmten für den Vorschlag des Parteivorstandes und seines Vorsitzenden Willy Brandt, 13 stimmten dagegen plus Helmut Schmidt. Eine allmähliche Verbesserung des Verhältnisses der international anerkannten Staatsmänner war im Laufe der 1980er Jahre durch ihre weitgehende Übereinstimmung zu den 1989/90 verzeichneten Umwälzungen in Ostdeutschland und in den Warschauer Pakt-Staaten zu erleben, wobei der erste sozialdemokratische Kanzler stärker als sein SPD-Nachfolger eine aktivere Rolle eingenommen habe.

Beurteilung

Das Urteil des Bochumer Historikers Bernd Faulenbach, der am Samstag, 24. September, auf Einladung des Lippstädter SPD-Ortsvereins in die Thomas-Valentin-Stadtbücherei zur Eröffnung der Friedrich-Ebert-Ausstellung kommt, über die Kanzlerschaften von Willy Brandt und Helmut Schmidt erscheint keineswegs unangemessen. Gunter Hofmann hebt in seinem Buch unter Bezugnahme auf den ehemaligen Vorsitzenden der Sozialdemokraten in der Ruhrgebietsstadt hervor, die beiden seien zu international herausragende Politiker geworden, „von denen in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre der eine zur vielleicht wichtigsten Führungsfigur der westlichen Industrieländer wurde, der andere Repräsentant globaler Politik des Ausgleich zwischen Nord und Süd war“. Das Treffen mit Gunter Hofmann und Franz Müntefering, das zum 95jährigen Ortsvereinsjubiläum der Sozialdemokraten in der Kernstadt und im Stadtteil Cappel in der Thomas-Valentin-Stadtbücherei stattfand, war eine vollends gelungene Veranstaltung.

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Letzte Aktualisierungen: