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Rote Lippe Rose intern 03/2016

Parteigeschichte

Stelldichein am Rande Gustav-Heinemann-Ausstellung: Von links Anita Brülle, Angelika Zaremba, Wolfgang Schulte Steinberg, Friedhelm Arthecker (+ 2015) und Bernhard Scholl. Archiv-Fotos (2): SPD-Ortsverein Lippstadt

Demokratische Gesinnung

Der Christ Gustav Heinemann sei, so Diether Posser, auch ein deutscher Patriot gewesen. „Das Wort wird oft missverstanden, es hat nichts mit nationalistischer Überheblichkeit gegenüber anderen Völkern zu tun.“ Patriotismus habe für den evangelischen Christen aus Essen das Eintreten für die Wiedervereinigung Deutschlands zu einem einheitlichen Staatswesen der Freiheit und der Menschenrechte bedeutet. Für den sozialen Demokraten Gustav Heinemann sei es wichtig gewesen, den Bürgerinnen und Bürgern die demokratische Gesinnung vorzuleben.

Schutz von Minderheiten

Diether Posser, der in den 1970er Jahren einer der Nachfolger von Gustav Heinemann als Landesjustizministers (1947-1948) war, stellte auch das Wirken seines Berufskollegen als Rechtspolitiker heraus. Ihm sei es um das Ernstnehmen der Grundrechte gegangen, wie um den Schutz politischer und religiöser Minderheiten. Seit der Jurist nach 1945 als Christ, Patriot und Demokrat zur Politik gekommen sei, habe sein besonderer Einsatz der Friedenspolitik gegolten. „Er kämpfte gegen die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik Deutschland und trat 1950 aus Protest gegen die nur fünf Jahre nach dem totalen Zusammenbruch beginnende Remilitarisierung als Bundesinnenminister zurück“, charakterisierte Diether Posser in Lippstadt eine der Stationen im politischen Leben seines Parteifreundes.

Frieden als Ernstfall

Zum Antritt als dritter Präsident in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland habe Gustav Heinemann 1969 den häufig zitierten Satz formuliert: „Nicht der Krieg ist der Ernstfall, in dem sich der Mann zu bewähren habe, wie meine Generation in der kaiserlichen Zeit auf den Schulbänken lernte, sondern der Frieden ist der Ernstfall, in dem wir alle uns zu bewähren haben.“ Unterdessen ist es dem SPD-Ortsverein Lippstadt gelungen, auch im Jahr seines 95jährigen Bestehens mit der Erinnerung an Friedrich Ebert im Herbst erneut eine Ausstellung nach Lippstadt zu holen. Im Herbst soll in der Thomas-Valentin-Bücherei das Leben und Wirken des ersten deutschen Reichspräsidenten (1919-1925) gewürdigt werden.

Hans Zaremba

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