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Rote Lippe Rose intern 10/2015

Parteigeschichte

Herbstwoche 1985:Diese Aufnahme ist beim gemütlichen Beisammensein der Sozialdemokraten mit dem 2005 verstorbenen Schirmherrn Hans-Jürgen Wischnewski (Mitte) im damaligen Hotel „Schweizer Hof“ entstanden. Mit abgebildet sind von links seine Lippstädter Parteifreunde Heinfried Heitmann, Engelbert Sander (+), Dr. Franz Walter Henrich, Hans Zaremba und Karl-Heinz Brülle. Archiv-Foto: Anita Brülle

Sonderbeauftragter

Über die schwierigen Verhandlungen am Horn von Afrika wollten natürlich auch seine heimischen SPD-Parteifreunde mehr wissen, die den prominenten Sozialdemokraten im Anschluss an die offizielle Eröffnung der Herbstwoche und den folgenden Empfang im Rathaus zu einer von ihnen im damaligen Hotel „Schweizer Hof“ in der Hospitalstrasse ausgerichteten gemütlichen Runde begleiteten. In seiner ihm eigenen Art berichtete Hans-Jürgen Wischnewski über die dramatischen Vorgänge aus dem Herbst 1977. Seiner Mission in der ostafrikanischen Stadt war die im September durch die Terrorgruppe „Rote Armee Fraktion“ brutal erwirkte Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer und weitere Terroranschläge vorausgegangen. Als Sonderbeauftragter der Bundesregierung führte er im Auftrag des Kanzlers Helmut Schmidt an den Flughäfen, wo die von den palästinischen Terroristen gekaperte „Landshut“ gelandet war, Gespräche mit den lokalen Behörden. In Mogadischu erreichte er es schließlich, dass die Sondereinheit GSG (Grenzschutzgruppe) 9 das Flugzeug attackieren und die Geiseln retten konnte.

Parteisoldat

Auch als Parteisoldat der Sozialdemokratie hat sich Hans-Jürgen Wischnewski vielfältige Verdienste erworben. Seit 1946 gehörte er der SPD an. Von 1957 bis 1968 diente er ihr als Unterbezirkschef in Köln und von 1959 bis 1961 als Bundesvorsitzender der Jungsozialisten. Als Bundesgeschäftsführer der SPD fungierte er von 1968 bis 1972 und war ab 1970 auch Mitglied im SPD-Parteivorstand. Zudem war er von 1979 bis 1982 ihr stellvertretender Bundesvorsitzender und in 1984/85 Bundesschatzmeister. Durch die mit dem konstruktiven Misstrauensvotum vom 1. Oktober 1982 erfolgte Abwahl von Bundeskanzler Helmut Schmidt und die verlorene Bundestagswahl am 6. März 1983 befand sich die SPD im Umbruch. Auf den langjährigen Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, Herbert Wehner, war Hans-Jochen Vogel gefolgt und auch das Ende des Parteivorsitzes für Willy Brandt zeichnete sich ab. Auch aus dieser Phase schilderte „Ben Wisch“ vor drei Jahrzehnten bei reichlich Kaffee und Cognac bis spät in die Nacht seinen Gastgeberinnen und Gastgebern aus der Sozialdemokratie in Lippstadt im heute leer stehenden „Schweizer Hof“ etliche bemerkenswerte Geschehnisse und manche interessante witzige Geschichten.

Hans Zaremba

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