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Rote Lippe Rose intern 10/2015

Parteigeschichte

„Ben Wisch“ der Schirmherr der Herbstwoche 1985

Hans-Jürgen Wischnewski kam zum 800jährigen Stadtjubiläum an die Lippe

Lange war es in Lippstadt eine bewährte Tradition, für die Herbstwoche einen prominenten Schirmherrn außerhalb der eigenen Stadtmauern zu gewinnen. So haben diese Aufgabe aus der Sozialdemokratie unter anderem die Bundestagspräsidentin von 1972 bis 1976, Annemarie Renger (+), 1976 und der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen von 1978 bis 1998, Johannes Rau (+), 1979 wahrgenommen. Als Lippstadt im Jahr 1985 sein 800jähriges Stadtjubiläum beging, lag das Vorschlagsrecht für die Schirmherrschaft wieder bei der SPD. Mit dem ehemaligen Bundesminister Hans-Jürgen Wischnewski konnten die Sozialdemokaten für diese ehrenvolle Aufgabe eine interessante und verdiente Persönlichkeit an die Lippe holen.

Kontakt

Die Zeitung „Der Patriot“ berichtet dazu in seiner Ausgabe am Montag, 21. Oktober 1985: „Als vorläufigen Höhepunkt im Jubiläumsjahr apostrophierte Werner Brunswieck, Vorsitzender des Städtischen Verkehrsvereins, die 59. Herbstwoche, zu der er zahlreiche Gäste aus nah und fern willkommen hieß. Allen voran den Schirmherrn dieses Jahres, Hans-Jürgen Wischnewski, der Lippstadt trotz zahlreicher politischer Verpflichtungen an den Brennpunkten unserer Welt die Ehre des Besuchs gegeben habe.“ Über die Rede des Gastes aus Bonn schreibt das Blatt vom Wasserturm: „Mit der Routine des sprachgewandten Welt-Politikers verstand es Hans-Jürgen Wischnewski schnell, bei den Zuhörern im restlos besetzten Theater Kontakt herzustellen.“

Empfang für den Schirmherrn der Herbstwoche: Zu Ehren des von der SPD gewonnenen Schirmherrn Hans-Jürgen Wischnewski (+), links, waren etliche Gäste aus dem Stadttheater mit in das Rathaus gekommen. Unter anderem die damaligen Abgeordneten im Düsseldorfer Landesparlament, Karl Heinz Brülle, und im Bonner Bundestag, Engelbert Sander (+).Archiv-Foto: Stadt Lippstadt

Laufbahn

Der am 24. Juli 1922 in Allenstein (Ostpreußen) geborene und am 24. Februar 2005 in Köln verstorbene Hans-Jürgen Wischnewski gehörte von 1957 bis 1990 dem Bundestag an. In seiner langen politischen Laufbahn füllte er viele Ämter in der Bundesregierung (Entwicklungshilfeminister von 1966 bis 1968, Staatsminister im Auswärtigen Amt von 1974 bis 1976 sowie im Bundeskanzleramt 1976 bis 1979 und erneut von April 1982 bis Oktober 1992) aus. Durch seine guten Verbindungen in den arabischen Raum bekam er von Willy Brandt den Spitznamen „Ben Wisch„. Einer größeren Öffentlichkeit wurde er im Oktober 1977 durch seine Verhandlungen in Mogadischu (Somalia) bekannt, wo er es schaffte, dass die auf einem Flug von Mallorca nach Deutschland entführte Lufthansa-Maschine „Landshut“ durch den Bundesgrenzschutz gestürmt und die Passagiere befreit werden konnten.

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