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Rote Lippe Rose intern 03/2015

Kommunalpolitik

E-Center: Mehr Fragen als Informationen

Anmerkungen zu einem (vorerst) gescheiterten Vorhaben von Hans Zaremba

„Als Perspektiven für Lippstadts Nordwesten“ angekündigt, fand Donnerstag, 5. Februar, eine vom Münsteraner Unternehmer Max Stroetmann und dem von ihm beauftragten Kommunalberater Dr. Thomas Schwarze initiierte Infoveranstaltung zum Vorhaben, auf dem Grundstück „Am Waldschlößchen“ ein E-Center zu errichten, statt.

Die Versorgung mit Lebensmitteln im Norden ist gesichert:Dies betonte Karl-Heinz Brülle (rechts) im April 2012 bei der SPD-Quartierbegehung im Nordwesten, als die Zukunft des Waldschlößchens das Thema war und der einstige Landtagsabgeordnete einem E-Center auf dem Sportareal eine klare Absage erteilte. Die in 2014 vom Münsteraner Investor vorgenommene Umfrage habe ihn in seiner Auffassung vollends bestätigt, sagte der SPD-Ratsherr zu den jetzt veröffentlichten Daten. Archiv-Foto: Hans Zaremba

Umfrage erfolglos

Unterdessen ist in den örtlichen Printmedien mehrfach über diesen Nachmittag und die zuvor von dem Unternehmen in Münster durchgeführte Haushaltsbefragung berichtet worden. Die mit viel Getöse vorgenommene Erhebung hat offensichtlich nicht den von den Auftraggebern erwarteten Ertrag gebracht, was deren eigene Bewertung in der mit vielen Zahlen gespickten und an unzählige Haushalte im Stadtgebiet verteilten Publikation unterstreicht. Da ist auf der Seite 13 die „Zusammenfassung des Ergebnisses“ zu finden. Danach halten vierzig Prozent der Haushalte das Waldschlößchen-Areal als Standort für einen Verbrauchermarkt für „nicht geeignet“, während lediglich 39,7 Prozent den Standort als „gut geeignet“ betrachten. Für die Auftraggeber ein wenig schmeichelhaftes Resultat, da es sich hier um eine von der Stroetmann-Gruppe gewollte Kundenbefragung handelte. Kurzum: Ein weiterer Einkaufsmarkt im Norden der Kernstadt ist nicht erforderlich, weil das gegenwärtige Angebot offenkundig ausreicht. Eine These, die schon seit Längerem von den Sozialdemokraten im Lippstädter Norden vertreten wird.

Ungenaue Nachrichten

Überdies wurden sowohl mit der Broschüre („Perspektiven für Lippstadts Nordwesten“) als auch beim „Bürgerdialog“ am 5. Februar auf dem Areal „Am Waldschlößchen“ ungenaue Informationen verbreitet und dem Publikum bewusst „Sand in die Augen gestreut“. Dazu zwei Beispiele: So soll der Lippstädter Unternehmer Allan Brülle sein Kaufinteresse für die Errichtung eines Lebensmittelmarktes auf dem „Waldschlößchen“ bekundet haben, wozu der SPD ein schriftliches Dementi des Eigentümers des „Markant“-Marktes vorliegt. Zudem hätte sich die Stadt Lippstadt für das an der Ecke von Graf-Adolf-Straße und Barbarossastraße gelegene Sportheim als Kindertagesstätte interessiert. Auch dies trifft nicht zu, was eine Rückfrage der SPD im städtischen Fachbereich Jugend, Schule und Soziales ergeben hat. Diese beiden Abläufe und die derweil aus Münster gestarteten unsachlichen Angriffe in der Presse auf Kritik aus der Kommunalpolitik zum Stroetmann-Vorhaben (unter anderem auch gegenüber dem Ratsherrn Udo Strathaus) zeigen die zunehmende Reizbarkeit des Investors. Fazit: Für den Verfasser haben die Ungereimtheiten zugenommen, aber er hat kaum neue Informationen erhalten.

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