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Vor 20 Jahren: Die SPD stellt den Bürgermeister

Hans Zaremba erinnert an den 7. November 1994

Durch die Verbindung zur sogenannten gestalterischen Mehrheit aus den Fraktionen der Sozialdemokraten, Bündnis 90/Die Grünen und Bürgergemeinschaft (BG) wurde vor zwei Jahrzehnten und zwanzig Jahre nach dem Tod des legendären Jakob Koenen mit Klaus Helfmeier wieder ein SPD-Politiker zum Bürgermeister in Lippstadt gewählt. An die Ratssitzung vom 7. November 1994 erinnert der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba in diesem Beitrag.

Freude über die Bürgermeisterwahl.Auf der SPD-Party nach der Ratssitzung am 7. November 1994 tauschen sich Klaus Helfmeier und Wolfgang Schulte Steinberg über künftige Projekte aus. Archiv-Foto: SPD-Ortsverein Lippstadt

Klaus Helfmeier: Letzter Bürgermeister im Ehrenamt

Bei der geheimen Abstimmung entfielen auf Klaus Helfmeier exakt jene 27 Stimmen, die das Bündnis aus SPD (20 Sitze), Grüne (4) und BG (3) aufbringen konnte, während für den Amtsvorgänger aus CDU, Franz Klocke, alle 24 Unionsmitglieder votiert haben müssen. Die Entscheidung des Stadtrates am Montag, 7. November 1994, war übrigens die letzte Wahl eines Bürgermeisters, der seine Aufgabe noch im Ehrenamt ausübte und somit mit dem Stadtdirektor die kommunale Doppelspitze bildete. In seiner Antrittsrede hatte Klaus Helfmeier betont, für alle Bürgerinnen und Bürger da zu sein. „Meine Arbeit kann nur dann Sinn und Erfolg haben, wenn Rat und Bürger mitarbeiten. Eine solche gemeinsame Bereitschaft ist das feste und unabdingbare Fundament für den weiteren Aus- und Aufbau unseres örtlichen Gemeinwesens, das nur dann leben kann, wenn die Kommunalverfassung von der Gemeinschaft selbständiger und selbstverantwortlicher Bürger erfüllt wird.“ Der am 16. April 1941 in Anröchte geborene Sozialdemokrat hatte sich schon vor seiner Wahl zum ersten Bürger Lippstadts vielfältige Meriten als Kommunalpolitiker erworben. Seit 1975 gehörte der dem Stadtrat an und aus dem er im Herbst vor zehn Jahren ausschied. Von 1975 bis 1994 war er Cappeler Ortsvorsteher, von 1976 bis 1979 stellvertretender Bürgermeister und von 1978 bis 1983 Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion. Auch als hauptamtlicher Geschäftsführer des damaligen Kreisverbandes Soest der Arbeiterwohlfahrt (AWO) von 1973 bis zum Eintritt in den beruflichen Ruhestand in 2004 ist der Sozialpädagoge noch vielen in Lippstadt und im Kreisgebiet bekannt.

Jugendamt: Nachhaltigste Entscheidung

Knapp drei Jahre nach seiner Wahl zum ersten Repräsentanten der Stadt Lippstadt war die Bürgermeisterzeit für den späten Nachfolger von Jakob Koenen mit der Aufkündigung der „gestalterischen Mehrheit“ durch die BG beendet. Für den letzten ehrenamtlichen Bürgermeister Klaus Helfmeier, der am 1. Februar 2012 nach längerer Krankheit im Alter von 70 Jahren verstorben ist, zog nach der Aufgabe der städtischen Doppelspitze mit Wolfgang Schwade (CDU) zum 1. August 1997 ein hauptamtlicher Bürgermeister ins Lippstädter Stadthaus am Ostwall ein. Die wohl nachhaltigste Entscheidung aus der Amtszeit des Bürgermeisters Klaus Helfmeier war der Ratsbeschluss vom 30. Januar 1995, wonach zum 1. Juli 1995 in Lippstadt ein stadteigenes Jugendamt eingerichtet wurde. Darauf hatten sich im Vorfeld der vor zwei Dekaden noch vom Rat vorzunehmenden Bürgermeisterwahl die drei Fraktionen mit ihren Vorsitzenden Karl-Heinz Brülle (SPD), Ursula Jasperneite-Bröckelmann (Bündnis 90/Die Grünen) und den im Jahr 2002 verstorbenen Karl Schneider (BG) geeinigt.

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