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Rote Lippe Rose intern 11/2012

Bundespolitik

Wolfgang Hellmich ist in Berlin angekommen

Von Hans Zaremba nach einem Treffen im Paul-Löbe-Haus

Nicht nur Präsidenten oder der Papst werden an ihren ersten 100 Tagen im Amt gemessen. Auch jeder andere Repräsentant des öffentlichen Lebens steht während dieser Frist unter besonderer Beobachtung. Dies ist auch dem im Juni in den Bundestag nachgerückten Parlamentarier Wolfgang Hellmich (SPD) bewusst, was er jetzt beim Besuch einer Delegation von Bürgerinnen und Bürgern aus seinem Wahlkreis in Berlin hervorhob. Wenn es auch noch nicht ganz 100 Tage sind, die der Bad Sassendorfer nun dem Bundestag angehört, so hat er sich doch schon ganz und gar auf den Politikbetrieb in Berlin und im Wahlkreis eingestellt. Dabei war für ihn sicherlich seine vorherige berufliche Aufgabe als Vize-Geschäftsführer der Landes-SPD eine Hilfe, wodurch ihm die Abläufe in der Berufspolitik nicht unbekannt waren.

Stellte sich den Fragen seiner Gäste aus dem Wahlkreis:Der Bad Sassendorfer Bundestagsabgeordnete Wolfgang Hellmich im September bei seiner ersten Zwischenbilanz im Berliner Paul-Löbe-Haus.

Afghanistan

Die wohl bislang nachhaltigste Erfahrung seiner neuen Tätigkeit sei die Exkursion nach Afghanistan gewesen, die auf Wolfgang Hellmich als Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestages Anfang September zugekommen war. „Es waren Eindrücke für ein ganzes Jahr, die ich von dieser Reise mitgenommen habe“, erklärte der 54jährige Familienvater. Dazu erläuterte er seinen Gästen im Paul-Löbe-Haus den Bundeswehr-Auftrag in dem bedürftigen asiatischen Land: „Deutschland engagiert sich als Teil der internationalen Gemeinschaft in Afghanistan, um zu verhindern, dass das Land wieder zum Rückzugsraum internationaler Terroristen wird. Die Internationale Schutztruppe in Afghanistan, ISAF, unterstützt die Regierung in Kabul dabei, ihre Bevölkerung zu schützen und den Wiederaufbau und die Entwicklung des Landes zu ermöglichen.“ Zugleich ging der SPD-Abgeordnete auch auf die gegenwärtige Diskussion eines Abzuges der Bundeswehr aus dem Land ein, welches zu den ärmsten Ländern der Erde zählt. Er habe Zweifel, ob die Afghanen in 2013 schon so weit sind, dass sich die Bundeswehr und andere internationale Truppen komplett zurückziehen können. Nach momentaner Beschlusslage muss die Bundeswehr bis Ende 2014 bis zu 1.700 Fahrzeuge und 6.000 Container aus Afghanistan abtransportieren. „Ein Blick auf die Landkarte zeigt: Das wird sehr schwierig“, sagte der Sozialdemokrat. Erschwerend sei vor allem, dass das im Osten an Afghanistan angrenzende Pakistan nicht besonders kooperativ handelt. „Und wenn zivile Kräfte zur Unterstützung des Aufbaus in Afghanistan bleiben, dann ist die Frage nach ihrer Sicherheit gestellt.“ Das könnte, so Wolfgang Hellmich, dann wieder auf die Bundeswehr zulaufen. Der heimische Bundespolitiker hofft, dass sich bis zu diesem Zeitpunkt die Spannungen zwischen den Amerikanern und Pakistanis beendet seien, die auf einen Luftangriff der USA auf Grenzposten in Pakistan beruhten und bei dem 24 pakistanische Soldaten getötet wurden.

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