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Erweiterung der Radstation unumgänglich

Auftakt der Radtour der SPD im Radlerparkhaus

„Die Notwendigkeit eines baldigen Ausbaus der Radstation ist unumgänglich“ fasste der SPD-Ortsvereinschef Hans Zaremba die zum Auftakt der diesjährigen öffentlichen Radtour seiner Partei gewonnenen Eindrücke zur Erweiterung des Fahrrad-Parkhauses im Bahnhof zusammen. Beim Termin an der Rixbecker Straße waren Klaus Brüggenolte, Leiter des Fachdienstes für Gebäudewirtschaft im Stadthaus, und Andreas Knapp und Reinhard Venjakob, Geschäftsführer der INI, deren Tochter „Integra“ die Einrichtung im Gebäude der Deutschen Bahn betreibt, zugegen.

Gruppenbild von einer interessanten Radwanderung:Das Teilnehmerfeld der Radexkursion des Lippstädter SPD-Ortsvereins formierte sich vor ihrem Start vor der Radstation im Bahnhof. Sechster von links der Vorsitzende Hans Zaremba, der die ‚Tour de Lippstadt‘ zusammmengestellt hatte.

Zugang

Gegenwärtig verfügt die in 2001 eröffnete Station offiziell über 180 Stellplätze, was Andreas Knapp der stattlichen Teilnehmerschar der SPD-Radwanderung erläuterte. Infolge der großen Nachfrage würden auch Zweiräder abgestellt, womit man einen Raum für 250 Einsteller schaffen musste. Für die Frühschicht des Fahrraddomizils bedeute dies, „morgens erst einmal aufzuräumen, um Platz zu schaffen“. Durch die Enge seien Beschädigungen nicht ausgeschlossen. „Es ist ein Riesenaufwand, den wir betreiben.“ Die Pläne für die Erweiterung seien derweil ausgearbeitet, so Klaus Brüggenolte. Mit einem Bau von 25 Metern entlang der Bahnhofstraße, der im Westen an den Bahnhof angebunden werden soll, könnten Abstellgelegenheiten für weitere 110 Räder geschaffen werden. Mit moderner Steuerungstechnik wäre der Zugang im gesamten Radparkhaus rund um die Uhr gegeben.

Keine Augenweide:Die Erweiterung der Radstation wird wohl ein ‚Schlichtbau‘, wie dies Klaus Brüggenolte aus dem Stadthaus bei der Präsentation der Ausbaupläne formulierte.

Landesförderung

Bislang können für 24 Stunden nur 20 Plätze angeboten werden, die nur schwer über den Bahnsteig und eine Treppe zu erreichen sind. Die Erweiterung ist dort vorgesehen, wo momentan die kostenlosen und unbewachten Ständer sind. Sie sollen wie die Treppe, die zum Bahnsteig führt, westlich verschoben werden. So könne auch noch derjenige seinen Tretesel abstellen, der nicht die Radstation nehmen wolle. Eine gestalterische Augenweide werde der Anbau wohl nicht, was vom gelernten Architekten zu hören war. Von einem „Schlichtbau“ sprach der Hochbauer. Der Kern des Problems sind die Kosten. Angesetzt waren 120 000 Euro, wovon etwa 70 Prozent auf das Land entfallen wären. Durch die Konjunkturprogramme und gestiegene öffentliche Bautätigkeit, aber auch durch die gewachsenen privaten Baumaßnahmen habe sich das Projekt verteuert.

Umstrittene Barrieren:Drängelgitter, wie hier an der Unterführung von der Kernstadt zum Mondschein demonstriert, sind ein Reizpunkt. Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) will sie ersetzen, die Anwohner wollen sie jedoch in der bekannten Form erhalten.

Stadtanteil

Unterdessen hat am Montagabend der Leiter des Fachbereichs für Stadtentwicklung und Bauen der Stadt Lippstadt, Heinrich Horstmann, im Stadtrat mitgeteilt, dass die ursprüngliche Ausschreibung nach der Kostenexplosion aufgehoben wurde. Durch eine Neukalkulation habe man das Kostenvolumen auf 200 000 begrenzen können. Auf dieser Basis erwarte man erneut eine Landesförderung von 70 Prozent. Der für die Stadtkasse verbleibende Anteil soll rasch vom Haupt- und Finanzausschuss bereitgestellt werden. Die Umsetzung der Erweiterung ist für das kommende Jahr geplant. „Ein Verfahren, das auch unseren Forderungen gerecht wird“, kommentierte der Stadtvertreter Zaremba den Vorschlag des Chefs der Bauverwaltung.

Esbeck ist gut aufgestellt:Ortsvorsteher Thomas Morfeld (links) ist stolz auf das von ihm repräsentierte und zwischen der Kernstadt und Hörste gelegene Dorf.

Esbeck

Die von der SPD angebotene Rundfahrt „Radwandern in Lippstadt“ setzte vom Bahnhof ihre Tour nach Esbeck fort, wo Ortsvorsteher Thomas Morfeld über interessante Begebenheiten aus dem 975 Jahre alten Weiler informierte. „Alles, was ein Dorf mit 2.248 Einwohnern benötigt, haben wir“, erklärte der Sozialdemokrat den aus der Kernstadt gekommenen Radlern. Dies reiche vom Nahversorger über die medizinische Versorgung bis zur Gastronomie. „Esbeck ist gut aufgestellt“, betonte der „Stadtteilbürgermeister“. Der Knackpunkt sei die Esbecker Straße, „über die wir uns seit Jahren ärgern“. Rund 5000 Fahrzeuge rauschen Tag für Tag durch Esbeck. Autofahrer bemerkten kaum, dass für diese Straße ein dringender Handlungsbedarf bestehe, denn die Fahrbahn sei nicht das Thema. „Es sind die maroden Ränder, die zu erneuern sind“, blickte der seit 2008 amtierende Ortsvorsteher auf die Fuß- und Radwege entlang der Verbindung von der Kernstadt nach Hörste. Die Inspektion in Esbeck wurde mit dem an der Grenze zu Hörste gelegenen Lippe-Wehr, im Vorjahr für 450 000 Euro renoviert, und das nun durch sein geringeres Gefälle die Lippe für Fische durchgängiger sowie für Boote passierbar wurde. Zuvor waren hier zwei Todesfälle zu beklagen. Viel Lob gab es von Thomas Morfeld für den „gelungenen Umbau“ für den Lippe-Experten der Bezirksregierung, Ulrich Detering.

Für Fische durchgängiger und Boote passierbarer:Die Lippe an der Grenze von Esbeck und Hörste nach dem Bau des neuen Wehrs. Thomas Morfeld (rechts) den Teilnehmern der SPD-Radtour erläuterte die ‚gelungenen Maßnahmen‘.

Lipperode

Die von Hans Zaremba vorbereitete Route führte weiter ins benachbarte Lipperode. Für den urlaubenden Ortschef Otto Brand warb Beate Wegmann, Mitglied des örtlichen SPD-Vorstandes, für ihren Stadtteil, der mit seinen 4.162 Einwohnern eine wechselvolle Geschichte habe. Bis 1920 war man im Fürstentum Lippe und bis 1947 im Freistaat Lippe. Von 1947 bis 1949 gehörten die „Muckeburger“ zum Regierungsbezirk Detmold und die ehemals selbständige Gemeinde ging 1975 in die Stadt Lippstadt auf. Besonders freute sich die Gastgeberin, die den Lipperoder Evangelischen Kindergarten leitet, über die Höherstufung ihrer Einrichtung zum „Familienzentrum“. Diskutiert wurde beim Stopp in der Gaststätte „Zum Damm“ auch über das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes. Die geübte Kritik galt verstärkt folgenden Punkten: Das Antragsverfahren ist zu bürokratisch und viele Betroffene wollen die Hilfe nicht. Zum Ausklang ihrer vierstündigen Rundreise kehrten die Radler in das Ausflugslokal „Zum freien Stuhl“ im Dreieck von Lippstadt (Kreis Soest), Rietberg (Gütersloh) und Delbrück (Paderborn) ein und fachsimpelten bei Kaffee und Kuchen über die Ziele ihrer nächsten Randwanderung im Sommer 2012.

Der von ihr geleietete Evangelische Kindergarten wurde zum ‚Familienzentrum‘:Dies konnte die Lipperoder Gastgeberin Beate Wegmann der Fahrradgruppe aus der Kernstadt berichten.
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