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Kompetenzzentrum unerlässlich

Sozialdemokraten informierten sich über das Elektroauto

Ganz so neu, wie viele vermuten, ist die Idee vom Elektroauto nicht: Schon 1905 brachte Siemens mit dem Namen „Elektrische Viktoria“ ein Vehikel auf die Straße, das von einer großen Batterie angetrieben wurde. In Lippstadt wurde derweil mit dem KFE (Kompetenzzentrum Fahrzeug-Elektronik) ein Projekt forciert, durch das die vielen Zulieferer der Automobilbranche in der Region eine dauerhafte Stärkung erfahren soll, wovon sich eine Gruppe von technikinteressierten Besuchern während der Sommertour der Kernstadt-Sozialdemokraten unter Leitung ihres Vorsitzenden Hans Zaremba im „CARTEC“ einen unmittelbaren Eindruck bilden konnte.

Informationen über das Elektroauto:Zum Gruppenbild nach einem interessanten Treffen im „Cartec“ traf sich eine Gruppe der Sozialdemokraten mit drei Vorkämpfern für das KFE (Kompetenzzentrum Fahrzeug-Elektronik.

Effizienzsteigerung

Mit Dr. Ulrich Dornau, Geschäftsführer des Technologie- und Entwicklungs-Centrum CARTEC), und Friedrich Waldeyer, ehemaliger technischer Geschäftsführer von Behr-Hella Thermocontrol GmbH (BHTC), konnte der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Lippstadt GmbH (Wifö), Wilhelm Coprian, den im 1998 eröffneten Zentrum an der Erwitter Straße versammelten Gästen des Informationsabends, zu denen auch die Landtagsabgeordnete Marlies Stotz, die Vizebürgermeisterin Sabine Pfeffer und der SPD-Fraktionschef Hans-Joachim Kayser zählten, zwei absolut versierte Gesprächspartner präsentieren. Die Automobilindustrie befinde sich weltweit im Wandel hin zur Elektromobilität, betonte Dr. Ulrich Dornau in seinem Vortrag. „Die Entwicklung geht von Hybridkonzepten eindeutig zum Elektrofahrzeug.“ Die Technik sei so weit fortgeschritten, dass fast alle Automobilhersteller die Elektrisierung ihrer Serienfahrzeuge zur Effizienzsteigerung betrieben und einige gar mit Test- und Kleinserien von Elektrofahrzeugen erste Erfahrungen sammelten.

[caption id="attachment_3279 " align="aligncenter" width="524"]Wandel der Automobilindustrie:Dr. Ulrich Dornau beschrieb die Ziele des Kompetenzzentrums Fahrzeug-Elektronik.

Landesunterstützung

Auf dem „Weg zur Elektromobilität“ arbeite die Zuliefererindustrie an Innovationen, verstärkt mit Blick auf Serientauglichkeit, Qualität und Sicherheit. Für die Initiatoren des KFE-Projektes in Lippstadt, neben den beiden Referenten der SPD-Veranstaltung und dem Wifö-Chef sind dies die Professoren der Hochschule Lippstadt-Hamm, Klaus Zeppenfeld, Jürgen Krome und Peter Kersten, sowie Dr. Heinz-Günter Focken von der Akademischen Gesellschaft, galt es, die Kräfte zu bündeln und ein Kompetenzzentrum für die Wirtschaft, besonders für die kleineren und mittleren Unternehmen, zu schaffen. Unterdessen haben die im „CARTEC“ entwickelten Ideen durch die Vermittlung der örtlichen Landesparlamentarierin Marlies Stotz auch die Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen gefunden. Mit dem dritten Stern des „Regionale Ausschusses“ habe man die letzte Hürde genommen und warte jetzt im Rahmen der „Regionale 2013“ auf einen offiziellen Zuschussbescheid aus Düsseldorf.

Interessierte Zuhörer im „CARTEC“:Bernhard Scholl, Sabine Pfeffer, Marlies Stotz und Hans-Joachim Kayser wollten über die Entwicklung des Elektroautos erfahren.

Herausforderung

Für unerlässlich hält der ehemalige BHTC-Manager Friedrich Waldeyer die Bildung des KFE, weil in der Region Südwestfalen immerhin rund 40.000 Jobs von der Fahrzeugbranche betroffen seien. „Nutzen wir nicht diese Chance, werden es andere tun“, meinte der Diplomingenieur mit Blick auf die aufstrebende Industrienation China, wo die Entwicklung von Elektroautos gegenüber den geläufigen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren klar favorisiert werde. „Diese Herausforderung müssen wir annehmen, wenn wir dauerhaft am Markt bestehen wollen“, unterstrich der Ex-BHTC-Repräsentant sein Plädoyer für die mit dem KFE voranzutreibenden Schritte. Vor dem Hintergrund, dass einige Elektronikkonzerne mit den großen Autoproduzenten (Siemens mit Volvo und Bosch mit Daimler) Kooperationen eingegangen seien, um ihre elektrische Antriebstechnik auf Automarkt auszudehnen, müsse sich auch die heimische Wirtschaft auf diese tief greifende Veränderung einstellen. Dazu gehöre auch die Aus- und Weiterbildung, die nicht nur die Mechaniker in den Werkstätten betreffe, sondern auch Sicherheitsaspekte: „Was müssen zum Beispiel Feuerwehrleute beachten, wenn sie nach einem Umfall ein Elektroauto aufschneiden?“

Engagiertes Plädoyer für das Elektroauto:Friedrich Waldeyer, ehemaliger Manager des Unternehmens Behr-Hella Thermocontrol GmbH (BHTC).

Zuversichtlich

Zuversichtlich zeigte sich Waldeyer, dass das KFE die in den letzten anderthalb Jahren ins Auge gefassten Ziele erreiche. „Die bisherige und wunderbare Kooperation mit der Fachhochschule bestärkt meinen Optimismus.“ Entscheidend für die Verbreitung der Elektroautos, die derzeit mit einer Batterieladung etwa 150 Kilometer fahren können, sei der Aufbau einer Lade-Infrastruktur. Wichtigste Voraussetzung sei ein einheitlicher Anschluss mit Ladestecker und Ladesteckdose. Die „Betankung“ könne sowohl durch den Stromanschluss in der eigenen Garage als auch im öffentlichen Bereich auf Parkplätzen und Tiefgaragen erfolgen.

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