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Rote Lippe Rose intern 07/2011

Parteigeschichte

Lippstädter Aufgebot für den Bremer Parteitag:Zum SPD-Bundestreffen der SPD im Mai 1991 waren von der Lippe (von links nach rechts) Hans Zaremba, Bernhard Scholl, Anita und Karl-Heinz Brülle an die Weser gefahren.

Maßstäbe

Es war einfach schade, dass Björn Engholm nach nur zwei Jahren den Vorsitz der SPD aufgegeben und sich wegen der Spätfolgen der Vorfälle aus dem Jahr 1987, bei denen er durch übliche Machenschaften des politischen Gegners ausgeforscht wurde und vernichtet werden sollte, gänzlich aus der Tagespolitik zurückgezogen hat. Es waren die von ihm gesetzten eigenen Maßstäbe, die ihn nach einer Falschaussage vor dem Untersuchungsausschuss im Landtag von Schleswig-Holstein am 3. Mai 1993 zum plötzlichen Rücktritt von allen Ämtern (Ministerpräsident in Kiel, Parteivorsitz und Kanzlerkandidat der SPD) zwangen. Nach dem Schleswig-Holsteiner folgte der Rheinland-Pfälzer Rudolf Scharping als Vorsitzender, der im Juni 1993 mit der bisher einzigen Mitgliederbefragung in der SPD-Geschichte für das höchste Parteiamt in den damals noch rund 11.000 Ortsvereinen auf den Chefsessel der ältesten deutschen Partei gehoben wurde.

Parteileben

Auf dem Bremer SPD-Parteitag 1991 war der Lippstädter SPD-Ortsverein zum ersten Mal bei einer Ausstellung „Lebendiger Ortsverein“ im Rahmen der bundesweiten Präsentation der örtlichen Arbeit vertreten. Anita Brülle, Bernhard Scholl und der Verfasser dieses Artikels boten das Engagement der Sozialdemokraten aus Lippstadt nach der politischen Wende in der DDR beim Aufbau einer demokratischen Struktur im sächsischen Oschatz dar. Dazu hatten sie Veröffentlichungen aus der Lokalpresse und einen Videofilm mitgebracht, mit denen sie über die Treffen der Sozialdemokraten aus Oschatz mit ihren Parteifreunden an der Lippe berichteten und ihren Einsatz nach dem Mauerfall in der Region zwischen Leipzig und Riesa erklärten. In einem Wegweiser, der als schriftlicher Begleiter für die Dokumentation des Lippstädter SPD-Ortsvereins in der Bremer Stadthalle auslag, unterstrichen sie, dass nach ihren Erfahrungen die bisherigen Kontakte zwischen den Sozis aus der alten Bundesrepublik mit denen aus den neuen Ländern nicht ausreichten, um der SPD in der ehemaligen DDR bei ihren Herausforderungen im politischen Alltag zu helfen. Auch 20 Jahre später verfügt die SPD über keine ausreichende Organisation in Sachsen, was auch zwangsläufig seine Auswirkungen bei den Wahlen offenbart.

Hans Zaremba

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