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Rote Lippe Rose intern 25.Jahrgang / Nummer Extra 1/2010

Politische Bildung

Vermittlung von Grundwissen

Vom Staatsaufbau bis zum Wirtschaftsleben

Bei den Besuchen der Oschatzer Sozialdemokraten in Lippstadt standen überwiegend Angebote zur Vermittlung von Grundwissen über die Politik in der Bundesrepublik Deutschland, ihrem föderalen Aufbau mit den Ländern und dem bundesstaatlichen Gebilde sowie der kommunalen Selbstverwaltung in den Gemeinden und Städten im Vordergrund. Durch das zentralistische System in der DDR waren diese Strukturen den in der sächsischen Region aufgewachsenen Frauen und Männern kaum bekannt.

Parteiarbeit und Kommunales

Die in Abstimmung mit den Oschatzer Gästen in Lippstadt entstandenen Ablaufpläne beinhalteten ein breites Spektrum von Themen. Sie reichten von der Geschichte und der Organisation der SPD, über die Öffentlichkeitsarbeit der Sozialdemokratie und der Gestaltung des Wahlkampfes vor Ort, die kommunale Stadtentwicklung, die Bildungspolitik in einer kreisangehörigen Stadt bis zu Gestaltungsmöglichkeiten der städtischen Jugend- und Sozialpolitik vor Ort. Als fachkundige Gesprächspartner waren dafür Lippstädter Kommunalpolitiker aus der SPD-Fraktion im Stadtrat mit ihren reichhaltigen Erfahrungen zugegen.

Gewerkschaften und Landwirtschaft

Darüber hinaus interessierten die Besucher aus Sachsen auch Fragen, die über die Kommunalpolitik und Parteiarbeit hinausgingen. Dazu zählte auch das Zusammenwirken von Sozialdemokratie und Gewerkschaften mit den Aspekten „Politik für Arbeitnehmer“ und „Mitwirkungsrechte der Betriebsräte“, wozu sich der damalige Sekretär der Verwaltungsstelle Lippstadt der Industriegewerkschaft (IGM), Michal Datzkow, zur Verfügung. Ebenso wollten die Oschatzer Sozialdemokraten Informationen über die Arbeit eines durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betriebes erfahren. Auch dafür wurde im Februar 1990 mit dem Leiter der Wirtschaftsberatungsstelle der Kreisstelle Soest der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe, Eberhard Happich, ein ausgewiesener Fachmann verpflichtet.

Reste der Agitation einer gescheiterten Ideologie.Dieses Foto dokumentiert die rasanten Abläufe des politischen Wandels in der DDR um den Jahreswechsel von 1989/90. Die alles beherrschende Staatspartei SED, die im Januar 1990 diesen Raum im Kulturzentrum von Oschatz für die neu entstandene SPD aufgeben musste, hatte wohl keine Zeit mehr, ihren Anschrieb zur politischen Bildung von der Tafel in ihrem bisherigen Schulungszentrum zu entfernen.

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