Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Blockadepolitik kritisiert

Meinungsaustausch von DPWV und SPD

Was uns dargeboten wurde, ist der Beleg für eine hohe professionelle Arbeit, bewertete der Lippstädter SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba die beim Besuch einer Delegation der Kernstadt-Sozialdemokraten bei dem seit einem Jahr in der ehemaligen Gaststätte Hesse ansässigen Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) gewonnenen Eindrücke. Mit von der Partie beim Meinungsaustausch mit dem Geschäftsführer des DPWV von der lokalen Kreisgruppe, Thomas Assmann, war auch der heimische Bundestagskandidat der SPD, Wolfgang Hellmich aus Bad Sassendorf.

Schulsozialarbeit

Der 1998 zum DPWV gekommene studierte Sozialpädagoge und gelernte Kaufmann stellte seinen Gästen die Aufgaben und die Arbeitsweise der von ihm in den Kreisen Soest und Hochsauerland repräsentierten Organisation vor. Während die anderen großen Verbände von der Arbeiterwohlfahrt und den Kirchen (Caritas und Diakonie) eigene Maßnahmen durchführten, „ist der DPWV“, so Assmann, „die Plattform für rechtlich selbständige, gemeinnützige Vereine und Gesellschaften sowie für Initiativen und Selbsthilfegruppen“. Die Skala der Mitgliedsorganisationen des DPWV reiche in Lippstadt von der Ini über die Rheumaliga bis zum VdK. Infolge der im letzten Jahrzehnt eingetretenen Veränderungen bei der Wahrnehmung der Aufgaben durch die sozialen Institutionen habe auch der DPWV handeln müssen. Mit den dazu vom ihm gegründeten „Pari Sozial“ (Betreuung in der offenen Ganztagsschule) und „Pari Aktiv“ (Betreibung von Kindertagesstätten wie „Krümelhausen“ an der Lipperoder Straße) habe er eine Möglichkeit gefunden, ebenfalls unmittelbar Angebote vermitteln zu können. Unterdessen wurde durch den Lippstädter Ratsbeschluss, nach den Sommerferien die Schulsozialarbeit auf die Grundschulen auszudehnen, der „Pari Sozial“ eine weitere Aufgabe übertragen. Gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt werden die Paritäten ab dem kommenden Schuljahr dafür ein neues Netz aufbauen.

Gesamtschule

Die Ausweitung der Sozialarbeit auf die Grundschulen im Stadtgebiet fand auch eine uneingeschränkte Zustimmung beim potentiellen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Hellmich, der sich kreisweit für eine Forcierung dieses „unerlässlichen Angebotes für alle Schulen“ im Kreis einsetzen will. Zugleich lobte der stellvertretende SPD-Landesgeschäftsführer „die Beharrlichkeit“ seiner politischen Mitstreiter in Lippstadt für die Schaffung „eines flächendeckenden Netzes von Sozialarbeit“ in der größten Stadt im Kreisgebiet. „Von einer nicht genutzten Chance für die Lippstädter Schulpolitik“ sprach indessen der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba, als beim Treffen der SPD mit Thomas Assmann der Antrag des DPWV-Mitgliedes Ini, eine Gesamtschule in Lippstadt betreiben zu wollen, erörtert wurde. Dabei richtete der SPD-Ratsherr heftige Kritik an die Adresse von Bürgermeister Christof Sommer, der offenkundig eine „Blockadepolitik“ gegen diese für Lippstadt neue Schulform betreibe, obwohl der Elternwille mehr als deutlich für eine rasche Einführung einer Gesamtschule gewesen sei. „Wer mit viel Aufwand die Möglichkeiten für die Familien ausbauen will, darf die Defizite bei den im Stadtgebiet vorgehaltenen Schulangeboten nicht ausblenden“, meinte der Sozialdemokrat mit Blick auf das in Lippstadt bestehende lokale Bündnis für Familie und seines „lobenswerten Einsatzes“ für die Steigerung der Familienfreundlichkeit. „Es ist aber bedauerlich, dass immer wieder neue Hürden aufgestellt wurden, die den Start einer Gesamtschule zum neuen Schuljahr verhindert und damit gleichzeitig das breite Engagement für die Familien in Lippstadt gehemmt haben“, unterstrich der Kommunalpolitiker seine Klage gegenüber der Stadtspitze.

Gruppenbild vor dem Domizil des DPWV.Beim Meinungsaustausch über die Aufgaben und Struktur des in der ehemaligen Gaststätte beheimateten Wohlfahrtsverbandes waren auch der heimische Bundestagskandidat der Sozialdemokraten, Wolfgang Hellmich (Mitte), der SPD-Ortsvereinschef Hans Zaremba (zweiter von rechts) und der Regionalgeschäftsführer des Paritäten, Thomas Assmann (rechts außen), zugegen.
Letzte Aktualisierungen: