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Rote Lippe Rose intern Extra 5/2008

Mai

„Kurze Wege für kurze Beine“

Dialog zur Aufhebung der Schulbezirksgrenzen

Während die von der Landesregierung aus CDU und FDP beschlossene Aufhebung der Schulbezirksgrenzen beim öffentlichen Dialog des Lippstädter SPD-Ortsvereins zur Zukunft der Grundschulen im Mai ausnahmslos auf Ablehnung stieß, fand das Engagement der Weinbergschule, ihre Angebote mit einer „Frühlernklasse“ zu verstärken, durchweg große Zustimmung. Für die SPD signalisierten ihre anwesenden Repräsentanten mit dem Mitglied des Landtages, Marlies Stotz, der stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Pfeffer und dem Ortsvereinschef Hans Zaremba auch künftig die breite Unterstützung ihrer Partei für die vorbildliche Arbeit des von Peter Motter geleiteten Kollegiums der am Stadtwald idyllisch gelegenen Bildungsstätte.

Kein Opfer

„Diese Schule darf nicht durch den Wegfall der Schulbezirksgrenzen das Opfer einer verfehlten Düsseldorfer Politik werden“, unterstrich Ortsvereinsvorsitzender Hans Zaremba nach der Eröffnung der Veranstaltung durch den gastgebenden Rektor Peter Motter. Die heimische Abgeordnete mit Sitz im Ausschuss für Schule und Weiterbildung im Landtag, Marlies Stotz, betonte das Prinzip „kurze Wege für kurze Beine“, wofür eine Grundschule in der unmittelbaren Nähe des Wohnumfeldes der Kinder das unerlässliche Fundament bilde. Eine Grundschule habe im Stadtteil auch einen sozial-integrativen Auftrag, den sie nur erfüllen könne, wenn alle Kinder aus der Umgebung sie auch besuchten. „Mit der Aufhebung der Schulbezirke wird das nicht mehr der Fall sein“ beschrieb die Sozialdemokratin ihre Befürchtungen. Auch die Zusammenarbeit der Kindergärten und Grundschulen beim Übergang der Kinder vom Kindergarten in die Schule werde erschwert.

Unterstützung für die Weinbergschule.Die Aktuere beim SPD-Dialog von links nach rechts mit Franz-Josef Brenke, Sabine Pfeffer, Hans Zaremba, Marlies Stotz und Peter Motter.

Argwohn

Die vermeintliche Wahlfreiheit der Eltern werde nur für wenige bestehen, weil allein aus finanziellen Gründen viele Familien keine Möglichkeiten hätten, die Fahrtkosten für den Besuch einer weiter entfernten Schule zu bezahlen. „Hier werden Kinder unterrichtet und keine Waren verkauft“, argwöhnte Marlies Stotz mit Blick auf die entstehende Rivalität zwischen den Schulen. Die von der Landesregierung gewollte Konkurrenz werde die Schulen zwingen, vor allem auf eine gute Außendarstellung zu achten, wo es nicht um Qualität im Unterricht gehe, sondern nur noch um das Ergebnis. Zudem sieht die Lippstädter Landes- und Kommunalpolitikerin beim Wegfall der Schulbezirksgrenzen auch Belastungen für eine geordnete Entwicklungsplanung bei den Schulen. Obendrein gebe es für die Grundschulen keine Planungssicherheit mehr. „Vielmehr werden sie durch das neue Anmeldeverfahren mit einem Mehr an Verwaltungsarbeit belastet“, beanstandete Marlies Stotz die damit verbundene „zusätzliche Bürokratie“. Auch Franz-Josef Brenke, Leiter des Fachbereichs für Schule, Kultur und Sport der Stadt Lippstadt, sieht in den Düsseldorfer Neuerungen keinen Gewinn für die praktische Arbeit der Schulverwaltung. „Elternwahlfreiheit konkurriert mit Planungshoheit“, so seine Bewertung zum Wegfall der Schulbezirksgrenzen.

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