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Rote Lippe Rose intern Extra 3/2008

Hallenbadlotterie

Aus der Hallenbadzigarette entwickelte Jakob Koenen die Hallenbadlotterie. Verkäufer waren Politiker, Beamte und Angestellte der Stadtverwaltung, aber auch Vereine. Sie brachten die Lose für eine Mark an die Frau und den Mann. Als Hauptgewinn lockten vier Käfer von Volkswagen. Als das Hallenbad im September 1966 seiner Bestimmung übergeben wurde, war eine gute halbe Million Mark an Spenden aufgelaufen. Sie machte etwa ein Sechstel der Baukosten aus. Bis zum Schluss setzte sich der Bürgermeister mit vollem Einsatz für das Hallenbad ein. Eine bemerkenswerte Aktion war auch die von ihm während der Fußballweltmeisterschaft 1966 eingegangene Wette und die Einlösung der Wettschuld. Was das Abschneiden der eigenen Nationalmannschaft in England betraf, war der Schatzmeister des Deutschen Fußballbundes, Jakob Koenen, äußerst skeptisch. So kam es zu dem Versprechen: „Wenn Deutschland ins Endspiel kommt, lasse ich mir einen Stiftekopf schneiden.“

Würdigung.Als Anerkennung für den unermüdlichen Einsatz von Jakob Koenen für die Schaffung des Lippstädter Hallenbades wurde 1974 im Foyer des Schwimmbades von seinem Nachfolger Dr. Gerhard Wolf eine Büste enthüllt.

Stiftekopf

Trotz der Zweifel von Jakob Koenen kam die von Bundestrainer Helmut Schön aufgebotene Auswahl am 30. Juli in das Finale von Wembley. Also musste der Bürgermeister zum Barbier. Wenige Tage später, am 9. August nach dem Großebohnen-Essen der Südlichen Schützen, erschien der Wettschuldner in der Geiststraße im Salon von Willi Oldenkott. Doch bevor der Friseurmeister mit seinem Handwerkszeug den Kopf seines prominenten Gastes in Angriff nehmen konnte, mussten die Zeitzeugen dieser auffälligen Aktion, die vielen Presseleute mit ihren Kameras eingeschlossen, für das Hallenbad einen Betrag in die mitgebrachte Schatulle werfen. Nach getaner Arbeit des Mannes mit der Schere hatte Jakob Koenen eine Frisur wie der ehemalige Reichsmarschall und spätere Reichspräsident Paul von Hindenburg und die Finanzierung des Hallenbades hatte 1.000 Mark mehr in seinem Säckel. Übrigens: Die letzten 50 Mark hatte der Friseur nach dem Haarschnitt dem Bürgermeister als Schein auf die Stirn geklebt.

Büste

Das Hallenbad ist eine vorbildliche Gemeinschaftsleistung, für die sich Jakob Koenen erhebliche Verdienste erworben hat. Völlig zu Recht trägt dieses Gebäude den Namen Jakob-Koenen-Bad. Eine von seinem Nachfolger als Bürgermeister, Dr. Gerhard Wolf, enthüllte Büste im Foyer des Hallenbades erinnert an das hohe Engagement seines Vorgängers für das Hallenbad in der Cappelstraße. Die große finanzielle Mithilfe aus der Bürgerschaft von Lippstadt (am Ende waren es exakt: 507.495 Mark) hatte auch ihre Auswirkungen auf das Arbeitsklima beim Bau des Projektes, wie dies bei der Einweihung am 24. September 1966 betont wurde.

1961

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