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Rote Lippe Rose intern 09/2008

Im Blickpunkt

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Dialog zur Altersarmut mit Rentenexperten

Mit Blick auf die erhebliche Ausdehnung der Leiharbeit hält der Rentenexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Anton Schaaf, eine Erweiterung der Betriebsverfassung für unerlässlich. Dies unterstrich der aus Mülheim stammende Politiker beim Dialog des Lippstädter SPD-Ortsvereins zur Altersarmut, wozu ihn Vorsitzender Hans Zaremba und Seniorenbeauftragter Hans-Werner Koch nach Lippstadt eingeladen hatten.

Mindestlohn

Das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ müsse auch für Zeitarbeiter seine Anwendung finden. Das Mitglied der Parlamentarischen Linken (Vereinigung der SPD-Abgeordneten des linken Parteiflügels) will diese Regel für Leihkräfte vom ersten Tag ihrer Beschäftigung von der Grundentlohnung über Leistungsprämien bis zu den Betriebsrenten durchsetzen. Die jetzt von den Arbeitsministern der Europäischen Union verabschiedete Richtlinie, mit der Leiharbeiter grundsätzlich die gleichen Rechte wie Festangestellte bekommen sollen, fand seine uneingeschränkte Zustimmung. Wenn momentan noch keine unmittelbare Armut für die ältere Generation bestehe, dürften aber die Befürchtungen vor einer sich abzeichnenden Altersarmut nicht ausgeblendet werden, meinte Anton Schaaf zu den Verlautbarungen des Sozialverbandes VdK (der drei Millionen der Rentner von der Altersarmut bedroht sieht) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (wonach derzeit die letzte Rentner-Generation lebe, in der die allermeisten noch ein auskömmliches Einkommen haben). Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes sei deshalb dringend geboten. „Er ist ein erster Schritt, um Altersarmut einzudämmen“, betonte der gelernte Maurer und frühere Müllmann.

Erwerbstätigenversicherung und vierte Säule.Damit will Anton Schaaf die Alterssicherung stärken.

Erwerbstätigenversicherung

Zugleich sprach er sich für eine Erwerbstätigenversicherung aus, in der generell alle im Arbeitsleben stehenden Menschen gleichermaßen einbezogen werden. Zudem hält er die Einführung einer vierten steuerfinanzierten Säule im Rentensystem für unentbehrlich. Durch einen solchen zusätzlichen Pfeiler des Rentensystems könne die Grundlage der Finanzierung der Leistungen im Alter verbreitert und die Altersversicherung entlastet werden. Unabhängig von diesen Vorschlägen trat Anton Schaaf dafür ein, auch die Freiberufler, Beamten und die Abgeordneten in den Parlamenten gesetzlich zu verpflichten, sich an der Sicherung ihrer Altersvorsorge zu beteiligen.

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