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Rote Lippe Rose intern 03/2008

Aschermittwoch 2008

Gründlicher Kenner der internationalen Politik.Der Europaabgeordnete Helmut Kuhne nahm beim Politischen Aschermittwoch des Lippstädter SPD-Ortsvereins eine bemerkenswerte Einschätzung zu den amerikanischen Präsidentschaftswahlen vor.

Ohne Prognose

Keine Prognose wagte Helmut Kuhne, wer von beiden der Kandidat der Demokraten werde. „Obama hat eine stärkere charismatische Wirkung, Clinton die stärkere Organisation.“ Unvorstellbar sei für ihn, dass zum Schluss beide auf einem gemeinsamen Ticket für die Präsidentschaft und des Vize stehen würden, egal in welcher Formation. Ein möglicher Vizekandidat könnte John Edwards sein, der in dieser Funktion schon 2004 auf dem Wahlzettel gestanden habe. Lag nach den Vorwahlen am Superdienstag in den USA und am Aschermittwoch noch Hillary Clinton bei den Delegiertenstimmen vor Barack Obama, so hatte sich dieses Bild bereits eine Woche später geändert. Dass bei der Präsidentenwahl im November mit dem Senator aus Illinois erstmals in der Geschichte der Vereinigten Staaten ein Amerikaner mit schwarzer Hautfarbe in das „Weiße Haus“ einziehen könnte, ist nach den jüngsten Ergebnissen der US-Vorwahlen nicht mehr unwahrscheinlich. Die Entscheidung in Texas am 4. März könnte Klarheit bringen.

John McCain

Bei den Republikanern ist die Situation übersichtlicher, wo ihr derzeitiger Favorit John McCain ein beachtenswertes Comeback geschafft hat. Vom Personalangebot der konservativen Partei halte er, so Helmut Kuhne, den Veteranen und das Folteropfer aus dem Vietnamkrieg für denjenigen, mit dem die Europäer noch am ehesten zusammenarbeiten könnten. Er sei mit den Auffassungen des alten Kontinents vertraut, auch wenn er sie nicht teile. „Er hat den Irakkrieg unterstützt und mit Blick auf den Iran eine sehr drohende Haltung eingenommen, aber er ist kein Abenteurer.“ Vor allem sei er in zähen Verhandlungen mit dem umstrittenen Amtsinhaber im „Weißen Haus“ immer gegen zweifelhafte Verhörmethoden und gegen Folter eingetreten. Vielen der amerikanischen Konservativen erscheine der mit 71 Jahren älteste Bewerber, der jemals für das Amt des US-Präsidenten ins Rennen gegangen ist, zu liberal. Doch dies dürfte wohl keine allzu große Hürde mehr sein, die dem Senator von Arizona die Kandidatur für die Republikaner noch streitig machen könne. Die Vorbehalte seiner Kritiker werde John McCain vermutlich mit der Auswahl des Anwärters für die Vizepräsidentschaft ausgleichen. Vielleicht komme somit einer seiner unterlegenen Mitbewerber um die Spitzenkandidatur bei den Republikanern doch noch zu Ehren, wo sich mit Mike Huckabee und Mitt Romney gleich zwei Exponenten vom konservativen Flügel der republikanischen Partei anböten.

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