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Rote Lippe Rose intern 05/2007

Parteigeschichte

Engelbert Sander – SPD gewerkschaftlich geprägt

Frauen und Männer, die die Sozialdemokratie geprägt haben, Teil 9

Vor einem halben Jahrhundert nahm der im April 2004 mit 75 Jahren verstorbene Engelbert Sander seine Tätigkeit bei der IGM (Industriegewerkschaft Metall) in Lippstadt auf. Als Nachfolger von Jakob Koenen war er von 1969 bis 1976 das erste Mal Bundestagsabgeordneter, die zweite Bonner Runde folgte von 1978 bis 1987. Damit gehörte er zu den wenigen Politikern, die zeitgleich in drei Volksvertretungen (im Lippstädter Stadtrat von 1961 bis 1975, in den Kreistagen in Lippstadt von 1969 bis 1975 und Soest von 1975 bis 1981 sowie im Deutschen Bundestag) Mitglied waren.

Der Weg in die SPD

„Mein Interesse an der Politik wurde schon während der Nazidiktatur geweckt, wo wir als Kinder und Jugendliche das Kriegsende und den demokratischen Aufbau herbeisehnten“, berichtete Engelbert Sander im Januar 2004, als er sein 75. Lebensjahr vollendete. Von daher war es nicht überraschend, dass sein Weg nach dem Niedergang der RDAP (Radikaldemokratischen Arbeiterpartei), zu deren Mitbegründern der spätere Volksvertreter gehörte, in die Sozialdemokratie führte. Der SPD, der als stellvertretender Vorsitzender des Lippstädter Ortsvereins und als Vizechef des früheren Kreisverbandes Lippstadt sowie als Mitglied des damaligen Unterbezirksvorstandes Hamm und des Bezirksausschusses im Westlichen Westfalen diente, gehörte er über 49 Jahre an.

Orientierungspunkt seiner Arbeit in Bonn.Engelbert Sander (rechts) im Frühjahr 1972 im Gespräch mit dem damaligen Bundeskanzler Willy Brandt.

Schwerpunkt in der AfA

Seinen Schwerpunkt sah der mit 28 Jahren in Lippstadt zum Ersten Bevollmächtigen der IGM gewählte Engelbert Sander in der AfA (Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen). Durch sein gleichzeitiges Engagement in der IGM und SPD bekam die Lippstädter Sozialdemokratie eine starke gewerkschaftliche Prägung. Die Jahre als Abgeordneter am Rhein mit den von der SPD gestellten Kanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt beschrieb er als „eine spannende Zeit“. Angetan war er noch im Januar 2004 von der in den Siebzigern „spürbaren Begeisterung in der Bevölkerung und in den Gliederungen seiner Partei“ über die Bonner Koalition mit der neuen Ostpolitik und dem innenpolitischen Aufbruch nach den Jahren der konservativen Nachkriegsregierungen. Über die hauptamtlichen Tätigkeiten für die Gewerkschaft und in der Politik hinaus übte Engelbert Sander auch viele Ehrenämter (wie bei der Arbeiterwohlfahrt und der Arbeitsverwaltung) aus.

Hans Zaremba

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