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Rote Lippe Rose intern 01/2007

Parteigeschichte

Hermann Schuchtrup – Klammer zwischen SPD und ÖTV

Frauen und Männer, die die Sozialdemokratie geprägt haben, Teil 5

Hermann Schuchtrup habe offensichtlich „gut eingeschlagen“. Dies berichtet im Herbst 2000 zum 50jährigen Bestehen der Kreisverwaltung Lippstadt/Soest der Gewerkschaft ÖTV (Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr) die Chronik der Lippstädter ÖTV über das Jahr 1957 und über ihren bis zur Berentung im Jahr 1988 tätigen Geschäftsführer. Auch bei den Sozialdemokraten hatte Hermann Schuchtrup „gut eingeschlagen“ bestätigen die heute noch lebenden Zeitzeugen aus den 50- und 60ziger Jahren über „die Klammer zwischen der ÖTV und der SPD“.

Wegbegleiter von Jakob Koenen

Am 1. Oktober 1957 begann der Gewerkschaftler seine hauptamtliche Arbeit bei der ÖTV im Kreis Lippstadt. Aus dem vormaligen Sekretär wurde im Lauf der Zeit der Geschäftsführer Hermann Schuchtrup. Schon kurz nach Aufnahme seiner Tätigkeit bei der Gewerkschaft in Lippstadt kam er auch zu den Sozialdemokraten. Eine Entwicklung, die damals für das enge Zusammenwirken von Gewerkschaften und Sozialdemokraten selbstverständlich war. Über 35 Jahre hat er sich für die SPD engagiert. Von 1961 bis 1975 war er Mitglied des Rates und einer der Wegbegleiter von Bürgermeister Jakob Koenen. Nach der mit der kommunalen Neuordnung im Jahr 1975 erfolgten Bildung des Großkreises Soest wurde Hermann Schuchtrup im Mai 1975 als Abgeordneter in den neuen Kreistag gewählt. Seine aktive kommunalpolitische Tätigkeit beendete er nach den Kommunalwahlen im Herbst 1979.

Mit 60 Jahren in Rente

Dies hielt Hermann Schuchtrup jedoch nicht davon ab, sich auch weiterhin in die Kreis- und Stadtpolitik einzumischen, wenn er dies für erforderlich hielt. Insbesondere immer dann, wenn es um Stellenpläne im Kreis- und Stadthaus ging und die Interessen der ihm als ÖTV-Geschäftsführer anvertrauten Kolleginnen und Kollegen gewahrt werden mussten. Es war Hermann Schuchtrup noch vergönnt, nach 37jähriger beruflicher Tätigkeit bei der ÖTV mit der Vollendung des 60 Jahresjahres in Rente zu gehen. Auch als Ruheständler blieb er der Politik und der SPD treu. Er wirkte verstärkt in den Wahlkämpfen – so auch noch wenige Monate vor seinem überraschenden Tod am 7. Juli 1995 im Landtagswahlkampf mit den damaligen Repräsentanten im Land, Ministerpräsident Johannes Rau, und vor Ort, Landtagsabgeordneter Karl-Heinz Brülle – mit. Zudem gehörte der über die Parteigrenzen hinaus anerkannte Sozialexperte auch dem Seniorenbeirat der Stadt Lippstadt an. Am 11. Juli 1995 wurde der Sozialdemokrat und Gewerkschaftler Hermann Schuchtrup auf dem Friedhof an der Lipperoder Straße in Lippstadt zu Grabe getragen.

Hans Zaremba

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