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Ohne verkehrliche Anbindung kein Einkaufszentrum

Bedingungen der Kernstadt-Sozialdemokraten für das Güterbahnhofsprojekt

Mit der Präsentation einer mit vielen Daten und Fakten gespickten Vorlage, mit der er die Chancen und Risiken sowie das Pro und Kontra des auf dem Gelände des vormaligen Güterbahnhofs vorgesehenen Einzelhandelszentrums abgewogen hatte, eröffnete der stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Udo Strathaus die Debatte über das geplante Großprojekt in der Mitgliederversammlung der Kernstadt-Sozialdemokraten. Unerlässliche Voraussetzungen für eine Zustimmung der Parteibasis der SPD für dieses Vorhaben sind eine verkehrliche Anbindung an die B 55 und eine organische Entwicklung des Projektes am Güterbahnhof und der Passage bis zur Fußgängerzone in der Lange Straße.

Frequenzbringer

Der Planungsexperte seiner Partei hob vor den 47 versammelteten Sozialdemokraten in der Gaststätte „Bei Köneke’s“ hervor, dass durch diese Maßnahme ein bislang unattraktives Gelände für die Innenstadt nutzbar gemacht und parallel eine Umgestaltung und Aufwertung der südlichen Bereiche der Hospital- und Blumenstraße vorgenommen werden könne. Zudem würden von dem Projekt am Güterbahnhof auch Impulse zur Stärkung der Anziehungskraft von Lippstadt und damit einer Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit erwartet. Darüber hinaus würden in den beiden geplanten Märkten Media und Kaufland Frequenzbringer gesehen, die die Einzelhandelsumsätze insgesamt steigern und die Fußgängerzone beleben könnten.

Gefahren

Ungeachtet dieser positiven Entwicklungsmöglichkeiten für Lippstadt bestehe nach Einschätzung von Strathaus indessen auch die Gefahr, dass bei getrennten Bauabschnitten zuerst die beiden großen Einkaufszentren realisiert werden. Dadurch werde wohl der angestrebte positive Umsatzeffekt für die Lange Straße wegfallen. Genauso werde eine verkehrliche Erschließung über die Südtangente und die Bahnhofstraße nur im vollen Umfang möglich sein, wenn die Anbindung zwischen dem Südertor und der Stirper Straße und zwischen der Unionstrasse und dem Roßfeld erfolgt sei. „Andernfalls ergeben sich sowohl für die Stirper Straße als auch für die Erwitter Straße unzumutbare Belastungen“, warnte Strathaus, diesen Aspekt außer Acht zu lassen. Überdies gab der sozialdemokratische Ratsherr zu bedenken, dass zwar von den Gutachtern Synergieeffekte für die Fußgängerzone und die Innenstadt prognostiziert würden, aber ein Rückgang der Einzelhandelsumsätze in diesem Bereich seien nicht auszuschließen, was Beispiele aus anderen Städten – wie Hamm mit dem Alleecenter – offenbart hätten.

Bedingungen

Von daher ist für die Kernstadt-Sozialdemokraten, so ihr in der Mitgliederversammlung mit deutlicher Mehrheit gefasste Beschluss, eine durchgängige verkehrliche Anbindung von der B 55 und bis zur Stirper Straße auf der südlichen Bahnseite und zwischen der B 55 und Klosterstraße über die Rixbecker Straße und die neue Bahnhofstraße auf der nördlichen Seite ist für die Kernstadt-Sozialdemokraten eine wesentliche Bedingung für ihre Zustimmung der Ansiedlung des Einkaufzentrums mit SB-Warenhaus und Elektrofachmarkt auf dem ehemaligen Güterbahnhofes. Zugleich beschlossen die Mitglieder der Kernstadt-SPD, dass es keine isolierte Bebauung des Einkaufszentrums erfolgen dürfe. Vielmehr müsse ausgehend von der Langen Straße bis hin zu den beiden SB-Märkten durch die geplante Passage eine organische Entwicklung des gesamten Projekt gesichert sein.

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