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Bessere Informationen für Touristen

Kontroverse Debatte über die Öffnung des Rathausplatzes

Die Innenstadt stärker für die Radtouristen zu öffnen, war ein Motiv für unsere Initiative, die Radwege im Stadtkern auf den Prüfstand zu stellen. Dies unterstrich der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba in der Wochenmitte beim öffentlichen Radwegeforum der Kernstadt-Sozialdemokraten. „Eine Überlegung, die auch wegen des im nächsten Jahr anstehenden Hansetages entwickelt worden ist“, hob der Versammlungsleiter der SPD mit Blick auf den in das „Alte Brauhaus“ gekommenen Vorsitzenden der Lippstädter Hansegesellschaft, Dr. Heinz-Günther Focken, hervor.

Wünschen sich Verbesserungen.Beim Radwegewegeforum präsentierten (von links nach rechts) Udo Strathaus, Stephan Böhme, Hans Zaremba und Gernot Plack ihre Überlegungen zu den Radwegen in der Lippstädter Innenstadt. Unterstützt wurden sie dabei von Ute Strathaus, die den Katalog der SPD in einem PowerPoint-Vortrag aufgenommen hatte.

Lippstadt von einem guten Radwegenetz umgeben

Dass die Radwegeverbindungen im Lippstädter Zentrum durchaus einige Schwachstellen hätten, habe die März durchgeführte öffentliche Radwegeinspektion seiner Partei offenbart. „Wir sind ringsum von einem wirklich guten Radwegenetz umgeben, doch in der Stadtmitte mangelt es für die auswärtigen Besucher oftmals an der nötigen Orientierung“, fasste der SPD-Kommunalpolitiker Zaremba die Klage aus dem vom früheren Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion, Dr. Franz Walter Henrich, dem SPD-Ratsherrn Udo Strathaus und ihm vorgelegten Katalog für eine Verbesserung der innerstädtischen Situation zusammen. Der Jurist Henrich sieht in der von ihm geforderten stärkeren Ausschilderung auch einen Sicherheitsaspekt für die Radler. Auf mehr Informationen für die Touristen legte auch Dr. Focken Wert und betonte, dass sich auch viele Fußgänger in den Tagen der Hansebegegnung über die Treffpunkte der einzelnen Veranstaltungen schnell ein Bild verschaffen müssten. Dieses Problem wolle man nach Aussage des Stadtvertreters Strathaus ohne großen Aufwand rasch durch so genannte „Einschieblinge“ lösen.

Rathausplatz für Radfahrer bisher gesperrt.Nach den Vorstellungen aus dem SPD-Papier sollte sie für die Pedalritter freigegeben werden.

Rathausplatz und Fußgängerzone

Deutlich wurde in der gut besuchten Veranstaltung, dass einige der mit der fachlichen Begleitung des Radwegeplaners der Stadt Münster, Stephan Böhme, unterbreiteten Vorschläge nicht nur Beifall bekamen. Insbesondere entzündeten sich an der Vorstellung, den Rathausplatz gänzlich für die Pedalritter zu öffnen, beträchtliche Vorbehalte. Ebenso auch gegenüber dem Vorhaben, die Befahrbarkeit der Fußgängerzone mit dem Rad von derzeit 20.00 Uhr bis 8.00 Uhr bis zum Ende des Anliefererverkehre um 10.30 Uhr zu verlängern. Die Empfehlung des Radwegeexperten im Lippstädter Stadthaus, Gernot Plack, diese Absichten in einem Verkehrsversuch zu erproben, will der Vizevorsitzende des städtischen Bau- und Verkehrsausschusses, Karl-Heinz Brülle, aufgreifen. Zudem stellte Plack heraus, dass infolge der geplanten Entwicklung auf dem Gelände des vormaligen Güterbahnhofs mehr Verkehr auf die einzelnen Äste in der City gelegt werde, was die Konstellation für die Radfahrer auch nicht unbedingt einfacher mache.

Streitpunkt beim Radwegeforum.Das Vorhaben, die Fußgängerzone künftig länger für Radfahrer zu öffnen, wurde nicht von allen Teilnehmern beim SPD-Gesprächsabend geteilt.

Woldemei und Brüderstraße

Während die Forderung aus dem SPD-Papier, das Durchfahren des Metzgeramtshauses künftig den Radlern zu untersagen und sie stattdessen über die August-Kleine-Straße in den Süden zu leiten, Gefallen fand, wurde der Gedanke, den Radverkehr vom westlichen Teil in den östlichen Bereich des Klusetor nicht mehr über die Fußgängerampel in der Woldemei zu führen, mit Argwohn gesehen. „Durch die aus der Woldemei in das Klusetor abbiegenden Omnibusse besteht die Gefahr, dass bei einer Änderung der jetzigen Regelung Busse und Radfahrer kollidieren“, bemerkte ein Kritiker. Bis auf die vorbehaltlose Feststellung, dass in Woldemei und Brüderstraße absolut zu schnell gefahren werde, konnte sich das Treffen im „Alten Brauhaus“ zu den schwierigen Verhältnissen in diesen beiden Straßen auf keine einheitliche Meinung verständigen. Ganz Kühne forderten, die Woldemei und die Brüderstraße für den Kraftverkehr demnächst einspurig auszurichten, um dadurch den Radfahrern einen besseren Schutz zu geben, andere wagten sich an diese heiklen Punkte erst gar nicht heran. „Hier durchgreifende Verbesserungen zu erreichen, wird an den politischen Mehrheitsverhältnissen scheitern“, lautete die nüchterne Einschätzung einer Teilnehmerin.

Die Woldemei ein Gefahrenpunkt für Radfahrer.Eine kühne Forderung beim SPD-Radwegegespräch war, sie für den Kraftverkehr künftig nur noch einspurig auszulegen.

Von Münster leiten lassen

Die SPD, so ihr Ortsvereinsvorsitzender, werde nun nach der öffentlichen Inspektion im März und der jetzt im „Alten Brauhaus“ geführten Debatte alle Anregungen und Diskussionsbeiträge auswerten und daraus über ihre Fraktion im Stadtrat die erforderlichen Anträge in die politischen städtischen Gremien einbringen. „Dabei wollen wir gerne die eine oder andere Idee aus dem Fahrrad geprägten Münster aufnehmen“, sagte der Lippstädter Hans Zaremba zum Münsteraner Stephan Böhme. Nicht von ungefähr trage die Domstadt im Münsterland den Titel einer „Fahrradhauptstadt“.

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