Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Rote Lippe Rose intern 12/2005

Ortsvereinsnachrichten

Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern im Vordergrund

Interview mit dem Bürgermeisterkandidaten Hans-Joachim Kayser – Teil II


Hajo, du hast einmal gesagt, du würdest in Lippstadt „jeden Kanaldeckel kennen, der klappert“. Welche Projekte und Aufgaben siehst du denn als besonders dringend für die Entwicklung der Stadt?

Die Südtangente hat für mich ganz hohe Priorität. Solange sie nicht fertig ist, wird sich rund um das Cineplex-Kino nichts tun, dort stockt die gesamte Entwicklung. Das darf nicht die nächsten zehn Jahre so bleiben.
Die wichtigste aller Zukunftsaufgaben ist aber, Lippstadt fit zu machen für die Veränderungen, die in Folge des demographischen Wandels auf uns zukommen. Da wird es eine starke Konkurrenz unter den Kommunen geben. Wir müssen jetzt beginnen, die Weichen zu stellen um nicht in 15 oder 20 Jahren zu den „Verlierern“ zu gehören.

Geld ist ja bekanntlich knapp geworden und es gab immer mal wieder die Vorschläge, dass man dem durch den Verkauf der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt (GWL) und der Stadtwerke abhelfen könne. Wie würdest du das sehen aus der Sicht als Bürgermeister?

Dazu habe ich ganz klare Positionen: kein Verkauf der GWL, kein Verkauf der Stadtwerke – und außerdem kein Stadthausneubau am Südertor! Die GWL wirkt ausgleichend auf die Mieten und auf die Baulandpreise. Und die Stadtwerke versorgen uns zu außerordentlich günstigen Preisen mit Strom, Gas und Wasser. Beides ist gut so und soll so bleiben.
Der Stadthausneubau ist mindestens 3,5 Millionen Euro teurer als ein Anbau an das bestehende Stadthaus. Dieses Geld können wir an anderen Stellen sinnvoller ausgeben, zumal sich nach Fertigstellung der Südtangente am Südertor ohnehin eine deutliche Verbesserung einstellen wird. Denn erst dann ist der Standort für Investoren wirklich interessant..

Hajo, ich würde gerne noch wissen, ob du eigentlich ein politisches Vorbild hast?

Als Kommunalpolitiker kann man nicht die Welt verändern. Aber wenn jeder von uns an seiner Stelle dazu beiträgt, dass die Welt ein wenig friedlicher, toleranter und gerechter wird, ist viel gewonnen. Das ist der Anspruch, den ich an mich selbst stelle und den ich an Politik habe.
Mein politisches Vorbild ist der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt. Aber auch die Art und Weise, wie Jakob Koenen von 1948 bis 1974 das Amt des Bürgermeisters von Lippstadt ausgefüllt hat, wie er den Menschen in unserer Stadt begegnet ist, ist für mich vorbildhaft.

Zum Schluss noch eine ganz private Frage: Wenn du einen Tag ganz allein und ganz privat in Lippstadt verbringen könntest, was würdest du machen?

Da fällt mir einiges ein, je nachdem wonach mir gerade wäre. Sehr schöne ruhige Plätze sind für mich die Stiftsruine und die Kirche in Hellinghausen. Bei schönem Wetter würde ich mit meinem Motorradoldtimer gerne die Schlösser und die Burg Lipperode im Stadtgebiet abfahren. Ich würde es auch genießen, einen ausführlichen Bummel über die Lange Straße zu machen und danach ins Kino zu gehen oder ein Konzert zu besuchen. Aber ich finde es auch immer wieder spannend, etwas ganz Neues auszuprobieren.

Vielen Dank für das Gespräch, Hajo.

Das vorstehende Interview führte Yasmine Freigang,
die im SPD-Stadtverband Lippstadt für die Pressearbeit zuständig ist.

Seiten: 1 2 3 4

Letzte Aktualisierungen: